Rezension

Auf der Suche

Abstand - C. Stenzel

Abstand
von Christiane Stenzel

Anfangs war Magda für ihn das Mädchen mit dem Kleiderbügel. Dieser war wie ein Bestandteil ihres Körpers.
Dann waren sie ein Paar. Während dieser Zeit gab es Augenblicke, da verschwand Benjamin einfach, tauchte aber schließlich irgendwann wieder auf. Aber nun ist er schon länger fort und sie fand die Rechnung eines Flugtickets von ihm. Ein Ticket nach Los Angeles.
Benjamin war auf einem Fest und fand dort in einem Bildband ein Foto seines Vaters, ein Bild, das er nicht kannte. Er kannte alle Fotos von ihm, nur dieses nicht und auch den Reiseführer hatte er noch nie gesehen.
Benjamin macht sich auf den Weg, er will wissen, wo das Foto aufgenommen wurde, er ist auf eine Reise in die Vergangenheit, denn sein Vater ist schon lange tot...

Zwei Menschen, die eigentlich nicht zueinander passen, die unterschiedlicher nicht sein können. Sie haben beide kein Geld, er studiert und sie geht arbeiten. Vom Wesen sind sie völlig verschieden, sie mag Gesellschaft, er eher nicht. Irgendwann haben sie sich auch nichts mehr zu sagen und leben sich auseinander, bis Benjamin wieder verschwindet, dieses Mal für immer.
Dann macht sich Magda auf die Suche nach Benjamin und sucht ebenfalls Orte aus dessen Vergangenheit auf.

Es ist ein Buch der Einsamen und Einzelgänger. 
Viele Protagonisten sind einsam und verlassen, leben mehr schlecht als recht vor sich hin, dulden niemanden in ihrer Nähe. Benjamin nimmt Kontakt zu Mitch auf, dem alten Freund seines Vaters, während Magda mit Sarah, Benjamins Tante, Kontakt aufnahm.
Alles verkrachte Existenzen, die sich gerade so über Wasser halten.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das Buch einschätzen soll. Die beiden Protagonisten waren mir unsympathisch und ihre Handlungen machten für mich irgendwie keinen Sinn. 
Obwohl es vom Stil her gut geschrieben wurde, konnte ich mich mit dem Buch gar nicht anfreunden. Jeder Protagonist macht, was er will, immer auf der Suche nach irgendwem oder irgendwas. Zwischendurch gibt es Rückblicke auf ihre gemeinsam verbrachte Zeit, bei der ich mich auch fragte, was die beiden verbunden haben mag.

Beide haben auf ihrer Suche die unterschiedlichsten Begegnungen und Erlebnisse. Es ist ein ständiges Auf und Ab, wenn es ein Film wäre, würde ich sagen, es ist ein Roadmovie, immer unterwegs, immer auf Achse.
Für mich hat es leider nur für 3 Punkte gereicht.