Rezension

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An jenem Tag in Paris -

An jenem Tag in Paris
von Alex George

Bewertet mit 5 Sternen

Paris 1927. Vier Menschen, die sich nicht kennen, deren Schicksale trotzdem miteinander verbunden sind. Der Leser begegnet dem Armenier Souren Balakian, der 1916 aus Ostanatolien flüchtet musste. Warum nach Paris? Dass es hier 300 Käsesorten gibt, fasziniert ihn. Als Puppenspieler erzählt er tragische Geschichten. 
Jean-Paul Maillard ist Journalist und arbeitet an einer Interviewserie über Amerikaner in Paris. Er sucht seine Tochter.
Guillaume Blanc ist ein verschuldeter liebeskranker Maler. Er hofft, dass die reiche Kunstmäzenin Gertrude Stein ihn unterstützt.
Camille Clermont ist die ehemalige Haushälterin von Marcel Proust und besitzt etwas sowohl Wertvolles als auch Gefährliches von ihm.
Alex George beschreibt ein interessantes Paris, klangvolle Namen wie Josephine Baker, Sidney Bechet, Ernest Hemingway oder Picasso beleben die Geschichte. Seine Protagonisten sind sehr unterschiedlich, verzweifelt, hoffnungsvoll, einsam. Alle sind auf der Suche nach etwas Bestimmten. Zunächst verwirrend, zeichnen sich geschickt ausgearbeitete Zusammenhänge ab. Emotional, beeindruckend, mit unerwartetem Ende.
Nicht einfach zu lesen, gut ausgedacht, ausführlich.
Verlegt von Pendo, ein Imprint von Piper. Aus dem Englischen von Sabine Thiele.