Rezension

Auf der Suche nach dem eigenen Schicksal

Die dunklen Pfade der Magie - A. K. Larkwood

Die dunklen Pfade der Magie
von A. K. Larkwood

Bewertet mit 4 Sternen

„Die dunklen Pfade der Magie“ ist ein High Fantasy Roman, der sich sowohl inhaltlich wie auch erzählerisch von der Masse abhebt. Statt der altbekannten Standardvölker der Phantastik gibt es hier neue Völker, die sich z. B. durch Hautfarbe, Zahnwuchs, Ohrenform und Religion unterscheiden und die auf Welten leben, welche durch magische Portale über ein Labyrinth miteinander verbunden sind. Welten, welche vergehen können und wieder eins mit dem Labyrinth werden. Die Karte zu Beginn des Buches veranschaulicht das ganz gut, darauf sind die einzelnen Welten wie Papierfetzen aneinandergelegt und die Portale wie mit Nadel und Bindfaden miteinander verbunden. Auch Magie spielt hier eine Rolle, wenn auch nicht von allen gern gesehen, von einigen sogar gefürchtet und mit gewissen „Kosten“ verbunden. Reisen erfolgen mit Luftschiffen oder zu Fuß durch die Portale. Über allem stehen verschiedene Gottheiten, von denen einige im Roman ebenfalls eine Rolle spielen.

Erzählt wird von einem allwissenden Erzähler, der manches Mal Einblick in die Köpfe einiger Charaktere gewährt - so richtig nah kommt einem jedoch keine der Personen aus der Erzählung. Auch umfasst das Buch eine größere Zeitspanne, wobei einige Zeiträume, in denen nichts Relevantes geschieht, einfach übersprungen werden, statt den Leser mit unnützen Details zu langweilen.

Als Hauptcharakter zieht sich vor allem Csorwe wie ein roter Faden durch das Buch. Statt sich im Alter von 14 Jahren ihrem Gott, dem Unaussprechlichen, zu opfern, flieht sie heimlich mit dem Magier Belthandros Sethennai, um sich zu seiner Hauptkriegerin ausbilden zu lassen. Genaugenommen zunächst zu seiner einzigen Kriegerin, da er nicht nur auf der Suche nach einem mächtigen Artefakt ist, sondern auch politische Ziele verfolgt, bei deren Erreichen Csorwe eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Mit der Zeit kommen weitere wichtige Charaktere hinzu, deren Ziele und Schicksale mehr oder minder miteinander verknüpft sind. Tatsächlich bleibt es, die Personenzahl betreffend, angenehm übersichtlich. Was deren Intentionen betrifft darf man sich auf einige Überraschungen gefasst machen.

Das Buch ist definitiv keine der üblichen Quests, bei der auf genau ein Ziel hingearbeitet wird. Grad Csorwe überlegt wiederholt, andere Wege einzuschlagen, wobei das nicht nur für sie gilt. Da wird wiederholt gewichtet, was schwerer wiegt: Die Loyalität zu einem Gott, zum Vorgesetzten oder doch die eigenen Ziele? Was die Spannung betrifft bleibt diese relativ gleichbleibend mäßig hoch, da eben alles über einen längeren Zeitraum geht und es kein typisches „Sie haben Ihr Ziel erreicht und dürfen jetzt feiern“ gibt. Etwas schade war die Distanz zu den Charakteren. Pluspunkte gibt es hingegen auf jeden Fall für die ausgefallenen neuen Ideen.