Rezension

Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln...

Sei mir ein Vater
von Anne Gesthuysen

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem mir bereits "Wir sind doch Schwestern" von der Autorin unheimlich gut gefiel, musste ich natürlich wissen wie ihr neuer Roman so ist. Dieses Mal verwebt sie in ihrem fiktiven Roman die real existierende Malerin Georgette Agutte. Mit großen Erwartungen begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte selbst geht es in erster Linie um die Französin Lilie Agutte, die alleinerziehende Mutter ist. Nachdem sie erfährt, dass ihr deutscher Gastvater und Papaersatz schwer erkrankt ist, macht sie sich zu ihm auf dem Weg. Im Gepäck hat sie ein altes Bild, das fast gestohlen wurde und dessen Bedeutung sie nun näher ergründen will. Wird sie das Geheimnis des Bildes lüften können?

Die Handlung wird uns über zwei Erzählstränge näher gebracht und ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Ereignisse. Zum Einen erleben wir das Jahr 2007 in Deutschland, wo Lilie ihre Freundin Hanna und dessen Vater besucht und sie der Geschichte des Bildes nachgehen. Zum Anderen erleben wir die Zeit der Jahrhundertwende, in der die begnadete Malerin Georgette Agutte lebt und Freundschaften zu Malern wie Matisse und ähnlichen pflegt.

Die Autorin schreibt sehr bildhaft und detailverliebt, was mir hier wirklich gut gefallen hat. Es fällt einem wirklich leicht der Handlung zu folgen, da sie einfach unheimlich spannend ist. Für mich waren beide Handlungsstränge gleich stark.

Die dargestellten Charaktere werden mit sehr viel Liebe dem Leser näher gebracht. Gerade in die Frauencharaktere konnte ich mich hervorragend einfühlen.

Wer sich für Kunst interessiert, darüber aber noch nicht allzu viel weiß, der wird mit diesem Roman noch einiges an Wissen ansammeln können.

Mit diesem Buch hat Frau Gesthuysen bewiesen, dass sie schreiben kann.

Fazit: Eine Familiengeschichte voller Gefühl, die ich nur wärmstens empfehlen kann. Die Autorin ist ein Garant für gute Unterhaltung. Klasse!