Rezension

Auf der Suche nach der verlorenen Mutterfigur

Pink Hotel - Anna Stothard

Pink Hotel
von Anna Stothard

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein Mädchen fliegt zur Beerdigung seiner Mutter – von London nach Los Angeles. Diese hat sie eigentlich nie gekannt; als das Mädchen drei Jahre alt war ist die Mutter verschwunden. Diese war damals 17, so wie das Mädchen jetzt. Eigentlich wäre das Ganze dem Mädchen auch egal gewesen, doch wieso wollte ihr Vater ihr den Tod der Mutter verheimlichen?
Also Kreditkarte der Stiefmutter geklaut und auf nach L.A.

Zur Beerdigung kommt sie natürlich zu spät, landet aber auf der Totenwache im ‘Pink Hotel’, die eher einer Mischung aus Drogenparty und Orgie ähnelt. Ist das die Welt, in der ihre Mutter gelebt hat?
Aus dem Zimmer der Mutter, in das sie sich geschlichen hatte und in dem plötzlich ein zugedröhnter und total betrunkener Typ auftaucht, klaut sie einen Koffer mit Klamotten, Papieren und Briefen.

In der Folge lernt sie David kennen, einen etwas verschrobenen Fotografen und der zugedröhnte Typ aus dem Pink Hotel stellt sich als Ehemann der Mutter heraus und möchte unbedingt den Koffer zurück.

Das Mädchen wandelt in L.A. auf den Spuren ihrer Mutter und lernt so immer mehr über sie, wobei daraus aber nie mehr als nur ein wages Bild wird. Da können ihr auch Ex-Männer und Freunde nicht helfen, die sie nach und nach anhand der Indizen im Koffer aufspürt.

Anna Stothard hat mit diesem Roman ein ausdrucksstarkes sympathisches Debüt geschrieben, welches zu lesen wirklich viel Spaß macht. (Als Anschlußlektüre empfehle ich dann ‘Strahlend schöner Morgen‘ von James Frey)