Rezension

Auf der Suche nach der zweiten Chance

Wenn ich jetzt nicht gehe - María Dueñas

Wenn ich jetzt nicht gehe
von María Dueñas

Bewertet mit 3 Sternen

In ihrem Roman „Wenn ich jetzt nicht gehe“ beschreibt María Dueñas den Kampf eines bankrotten Minenbesitzers um eine neue Chance und seine abenteuerliche Jagt nach Glück. 

María Dueñas ist eine erfolgreiche spanische Schriftstellerin. Ihr Debütroman „Das Echo der Träume“ ist vielfach ausgezeichnet, gehört zu den meistverkauften Büchern der letzten Jahre in Spanien, wurde in 35 Sprachen übersetzt und als Fernsehserie verfilmt. Sie hat an der Universität Murcia eine Professur für Anglistik inne, ist aber zurzeit für ihre Schreibtätigkeit freigestellt. 

Die Geschichte beginnt in Mexiko City, wo Mauro Larrea, der in den Silberminen Mexikos reich wurde, kurz vorm Ruin steht. Er versucht einen Neuanfang, der ihn zuerst nach Havanna und dann nach Südspanien führt. Dort lernt er die schöne, kluge aber unberechenbare Soledad Montalvo kennen, die sowohl seine Rettung als auch sein Verderben sein kann. 
Der Schreibstil ist überwiegend flüssig und die Details werden gut dargestellt. Manche spanischen Begriffe sind mir fremd und die Namen eher schwierig. Den Anfang empfand ich etwas langatmig, was zu Mitte hin besser wurde. Am Ende fehlte mir manchmal der Bezug zur Realität. Insgesamt fehlte mir ein durchgängiger Spannungsbogen. Die Handlungen spielen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ich hätte mir stellenweise mehr gesellschaftspolitische Hintergründe gewünscht. Havanna während der Kolonialzeit und die Weingegend rund um Jeréz in Südspanien sind allerdings gut beschrieben. Die Charaktere der Hauptprotagonisten sind gut ausgearbeitet. 

Mir hat dieses hoch gelobte Buch, das auch gut die Vorlage für eine weitere Telenovela sein könnte, nicht ganz überzeugt.