Rezension

Auf der Suche nach einer Perspektive

Fehlstart - Marion Messina

Fehlstart
von Marion Messina

Als die 19-jährige Aurelie von ihrer ersten großen Liebe, dem kolumbianischen Studenten Alejandro, von einem Tag auf den anderen verlassen wird, beschließt sie, ihr bisher fremdbestimmtes Leben selber in die Hand zu nehmen. Sie zieht sich aus dem Einflusskreis ihrer Eltern heraus und will in Paris ein Jurastudium beginnen. Aber hier stößt sie mit ihren gesparten siebenhundert Euro auf eine wenig soziale und gnadenlose Welt. Anstatt das Studium anzutreten übernimmt sie einen Hostessjob um sich damit über Wasser zu halten. Die Illusion einer 180-Grad-Wende in ihrem Leben, scheint sich nicht zu erfüllen...

Der Debüt-Roman der jungen französischen Autorin Marion Messina hat für viel Aufsehen gesorgt, so dass ich mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet bin. Der außergewöhnliche und nicht immer leicht zu lesende Schreibstil verleiht dem Buch sicherlich schon einmal einen besonderen Charakter, die Handlung kann da aber aus meiner Sicht nicht ganz mitziehen. Natürlich nimmt Marion Messina in ihrem Roman die oberflächliche und egomanische Gesellschaft der heutigen Zeit aufs Korn. Ohne einen gewissen finanziellen Hintergrund besteht für einen jungen Menschen kaum die Möglichkeit aus seinem Sozialstatus zu entfliehen und sich selbst zu entfalten. Dies verleiht dem Buch aber auch eine sehr depressive Stimmung, die nicht immer leicht zu ertragen ist. Das Ganze wirkt dann zwar auch mit einem fehlenden Happy-End authentisch, konnte mich aber nicht vollends überzeugen.

Nichts desto trotz halte ich den Roman "Fehlstart" für durchaus lesens-wert, in erster Linie aber aufgrund des außerordentlichen Erzähltalents der Autorin. Man wird sicherlich nach folgenden Werken von Marion Messina die Augen offen halten müssen und darf darauf gespannt sein. Ich bewerte das Buch mit vier von fünf Sternen.