Rezension

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Auf Hund und Katz gekommen...

Um die Ecke geküsst
von Meg Cabot

Der Inhalt...

Ein Einbrecher hat Mels ältere Nachbarin brutal nieder geschlagen und liegt nun im Krankenhaus. Und wer kümmert sich um die Tiere? Natürlich Mel höchstpersönlich. Als ob sie als berufstätige Frau in New York nicht schon mehr als genug zu tun hat! Hilfe muss her; sie kontaktiert den einzigen Verwandten der älteren Dame: Max. Doch der sieht es gar nicht ein, seinen Urlaub mit seiner Supermodel-Freundin abzusagen und schickt prompt seinen Kumpel John vor. Der soll sich als Max ausgeben und sich um die Tiere der alten Dame kümmern. Und das Chaos nimmt seinen Lauf..

Meine Meinung...

Der Liebesroman erzählt die Geschichte von Melissa Fuller, genannt Mel. Wir erleben sie als freundliche und aufopfernde junge Dame, die in vielerlei Situationen aber auch sehr naiv und blauäugig sein kann. Ich konnte Mel nicht komplett in mein Herz schließen, was vor allem an dem Schreibstil lag. Der Roman ist nämlich komplett in Email-Form geschrieben. Das ermöglicht einem zwar ein rasches Lesen und ein schnelles Vorankommen in der Geschichte, dabei blieben aber vielerorts die Gedanken und Gefühle der Charaktere auf der Strecke. Sehr enttäuschend, wenn man weiß, dass Cabot sonst die „Meisterin der Gefühle“ ist (ich erinnere mich gerne an ihre Susannah-Bücher – eine tolle Reihe). Für einen Liebesroman gab es meiner Meinung nach schlichtweg zu wenig Gefühle. Man bleibt als Leser nur an der Oberfläche; mitreißen konnte mich das Buch aber leider nicht. Und wenn man gehofft hat, dass der typische Cabot-Humor noch einiges retten kann... der war leider nicht wirklich vorhanden. Ein paar Gags die einen müde zum Lächeln gebracht haben – mehr aber auch nicht – und ansonsten eher überzogene und merkwürdige Situationen! Schade! Auch die Charaktere waren nicht wirklich überzeugend und meist sehr überspitzt dargestellt: Nad und ihre ständigen Figurprobleme, Aaron, der Schlappschwanz vorm Herrn, Mels Eltern die sich in ausnahmslos alles einmischen wollen was ihre erwachsene Tochter betrifft oder Dolly, die als Tratschtante in der Redaktion nur an drei Dingen interessiert ist: Geld, hübschen (und teuren) Klamotten und Männern! Da lobe ich mir doch unseren Herzensbrecher John, der zwar verrückte Hobbys hat (die Mel mit ihm teilt), aber trotzdem ein „normaler“ Kerl zu sein schien. Mel und er geben ein süßes Paar ab und ich hab ihr Zusammenkommen gerne verfolgt, auch wenn es (auch wieder die Schuld der Email-Form) gefühlt allzu rasch zwischen den beiden voranging.

Das Ende war wieder eine Nummer für sich. Erst schmollt Mel gefühlte tausend Jahre herum - reagierte auf keine Mails oder Avancen von John – und dann verändert eine einzige Mail alles und alles ist vergeben und vergessen? Das ging mir dann doch ein bisschen zu plötzlich. Dafür war der Showdown rund um das Verbrechen von Mrs. Friedlander sehr spannend, wenn auch nicht wirklich überraschend; oder sollte ich es anders sagen: Ich hatte mir ein anderes Ende gewünscht. Aber das Leben ist nun mal kein Ponyhof ;)

Zu guter Letzt will ich noch kurz auf das Cover eingehen, was ich in einer Rezension meistens nicht berücksichtige. An dieser Stelle war ich aber wirklich enttäuscht, da der Hund vorne auf dem Cover absolut nichts mit dem Hund im Buch gemein hat (der eine riesige deutsche Dogge ist und eben keine Bulldogge!). Ein bisschen Liebe zum Detail kann man doch erwarten, oder?

Das Fazit...

Ganz nett, aber von Meg Cabot hatte ich eigentlich mehr erwartet. „Um die Ecke geküsst“ war nicht wirklich mein Fall, was vor allem die Schuld des Schreibstils war... 2,5 Sterne von mir...