Rezension

Auf in die Schweiz? Dann sollte man dieses Buch auf jeden Fall lesen!

Ein Jahr in der Schweiz - Caroline Rzehak

Ein Jahr in der Schweiz
von Caroline Rzehak

Meine Meinung

Ich gibt so viele Länder, die ich sehr gerne mal bereisen würde, aber die Schweiz gehörte bislang noch nicht dazu. Dementsprechend ging ich mit geringen Erwartungen an das Buch.

Die Schweizer sprechen deutsch, da sollte es ja eigentlich kein Problem sein dahin auszuwandern. Von wegen! Das ist gar kein richtiges Deutsch, sondern vielmehr schon eine eigene Sprache, mit vielen verschiedenen Dialekten. Neben den Landessprachen Deutsch, Italienisch und Französisch, gibt es einen kleinen Teil der Bevölkerung, die Rätoromanisch sprechen. Gerade mal 0,7% der Schweizer sprechen diese Sprache noch und sie setzen sich dafür ein, dass sie nicht ausstirbt. Außerdem arbeiten in der Schweiz viele Ausländer, da immer wieder Fachkräfte gesucht werden. Ein buntes Durcheinander der Sprachen! Selbst wenn man den Schweizer Dialekt nicht versteht, so können doch fast alle das klassische Hochdeutsch, was sie auch nur sprechen, wenn es denn sein muss. Finde ich aber auch richtig so, denn generell sollten Dialekte nicht vernachlässigt werden und ich finde diese Vielfalt, die es ja auch in Deutschland gibt, wunderbar.

Caroline Rzehak ging auch mit der Einstellung in die Schweiz, dass die Schweizer sie schon verstehen werden. Stimmt auch, aber wenn die Schweizer kein Hochdeutsch sprechen, dann versteht man vieles nicht. Größtenteils haben sie ganz andere Wörter. Also schnell versuchen Anschluss zu finden und learning-by-doing die Sprache kennenlernen. Am besten geht das über einen Job, doof nur, wenn einen niemand will, weil man Deutsche ist. Das klingt hart, ist aber so. Viele Berufe werden zuerst mit Schweizern besetzt, vor allem wenn man noch keine Berufserfahrung in der Schweiz gesammelt hat. Wie soll man diese denn sammeln, wenn einen niemand einstellt? Auf der anderen Seite werden dann aber Fachkräfte aus dem Ausland geholt.

Dafür sind die Schweizer sehr nette und höfliche Menschen, da könnten wir uns mal eine Scheibe von abschneiden. Und das Leben dort ist wesentlich teurer, weshalb viele zum Einkaufen nach Deutschland fahren. Aufpassen – Zoll!

In dem einen Jahr reist Caroline Rzehak zusammen mit ihrem Mann quer durch die Schweiz. Es ist so klasse zu lesen, wie viele Ausflüge oder Kurzurlaube die beiden machen und was sie alles sehen. Die Schweiz ist unglaublich vielseitig. Da gibt es diese netten kleinen Städtchen (Anmerkung: die größte Stadt der Schweiz ist Zürich mit knapp 400.000 Einwohnern), die Berge, den Schnee, die Seen, die tolle Schokolade und natürlich die verschiedensten Sprachen/Dialekte. Und genau das bringt die Autorin wunderbar rüber, so dass man die Schweiz einfach mögen muss.

Aber sie geht auch auf Schweizer Besonderheiten ein und man kann vieles über das Land erfahren, wie z.B. die Unterschiede in den Steuersätzen zwischen den verschiedenen Kantonen oder die nur sehr kurz bezahlten Kinderbetreuungszeiten.

Den Schreibstil fand ich teilweise etwas zäh und manches wurde so langatmig. Sie hat viele Schweizer Begriffe eingebaut, was zwar recht schön ist, aber auf Dauer doch anstrengend wurde zu lesen.
Tja, Caroline Rzehak konnte mich mit ihrem Buch davon überzeugen, dass die Schweiz eine Reise wert ist. Die Landschaft und die netten kleinen Städte interessieren mich jetzt sehr und vielleicht kann ich mir all das irgendwann mal ansehen.

Fazit

Auf in die Schweiz? Dann sollte man dieses Buch auf jeden Fall lesen! Super informativ, nicht nur was die die Landschaft und die Städte angeht, sondern man bekommt auch viele Informationen über die Schweizer Besonderheiten.