Rezension

Auf leisen Sohlen der Wahrheit entgegen ...

Auf immer gejagt - Erin Summerill

Auf immer gejagt
von Erin Summerill

Bewertet mit 4 Sternen

Erschienen im Carlsen Verlag bringt Erin Summerills „Auf immer gejagt“ den Leser in dunkle Wälder und magische Begegnungen. 416 Seiten lassen Figuren nach der Wahrheit suchen und neue Lebenswege finden.

Tessa hat ihren geliebten Vater verloren und muss sich nun allein durchschlagen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn sie stammt zur Hälfte von den Shaerdan ab. Jenen magischen Menschen, die hier in  Malam so verhasst sind. Ihr wird offenbart, wer ihren Vater ermordet hat, doch die Wahrheit ist manchmal schlimmer, als der Weg ihrer Findung …

Schon als ich das Cover zu Erin Summerills Werk erspähte, wusste ich, dass ich in ihre Geschichte eintauchen möchte. Mitten in der schlimmsten Trauerphase stößt der Leser zu Tessas Leben dazu. Langsam und vorsichtig geht der Weg zu ihrem Innersten vonstatten und man findet sich in einem Land wieder, dessen Herrscher und Gefolgsleute in Zwietracht zu einem magischen Reich liegen. Malam, das Reich des Königs Aodren steht kurz vor einem Krieg gegen die magischen Lande von Shaerdan.
Auf dem Weg zu den ganzen Informationen bekommt auch Tessa ordentlich Stoff zum Nachdenken. Immer wieder kommen Rückblicke einer glücklichen Zeit in ihr hoch, welche man durch die nahe Perspektive zur Figur zu analysieren beginnt. Auch ihre Fähigkeiten, welche sie als Halb-Shaerdan besitzt, sorgen in manchen Sequenzen ordentlich für Verwirrungen, bringen sie die ins Herz geschlossene Protagonistin doch dazu einen neuen Lebensweg einzuschlagen.
Zwar schafft es die Autorin schnelle und spannende Sequenzen einzubauen, doch diese gehen zu schnell wieder in den ruhigen Erzählstil über, welcher sich hartnäckig durch das gesamte Werk zog.
Viele unterschiedliche Charaktere begegnen dem Leser und man versucht immer wieder die Absichten zu entschlüsseln.
Auch Tessas Vergangenheit, Gegenwart und Glaube rasseln ordentlich aneinander und verwirren die junge Frau in ihren Grundfesten.
Den Gegenpart, in Form von Cohen, begegnet man aus sehr sicherem Abstand, hat er doch mehrere Seiten an sich, die man nicht ganz zu entschlüsseln vermag.
Gerade was den Tod ihres Vaters angeht, hat ihre Erschafferin so einige Prüfungen für sie parat gelegt.
Es wird kämpferisch, überraschend, liebevoll und sehr oft sehr ruhig.

„Auf immer gejagt“ gibt den Startschuss zu Erin Summerills Reihe „Königreich der Wälder“, was mit zahlreichen Szenen aufwarten kann, aber auch vieles in ruhigen Ton anzugehen vermag.

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