Rezension

Auf wessen Seite stehst du?

Spiel der Macht - Marie Rutkoski

Spiel der Macht
von Marie Rutkoski

Bewertet mit 4.5 Sternen

Als Tochter des ranghöchsten Generals von Valoria hat die siebzehnjährige Kestrel nur zwei Möglichkeiten: der Armee beizutreten oder jung zu heiraten. Aber Kestrel hat fürs Kämpfen wenig übrig; für sie ist die Musik das kostbarste Gut. Einem plötzlichen Impuls folgend ersteigert sie den Sklaven Arin, der sie auf unerklärliche Weise fasziniert. Schon bald muss sie sich eingestehen, dass sie mehr für ihn empfindet, als sie sollte. Doch er hat ein Geheimnis – und der Preis, den sie schließlich für ihn zahlt, wird ihr Herz sein …

Ganze Rezension: https://annasalvatoresbuchblog.blogspot.com/2018/10/auf-wessen-seite-ste...

MEINUNG

Hach ja, fangen wir mit dem Schreibstil an.
Er ließ sich sehr angenehm lesen, durch Karte und kleine Erklärungen fand man sich sehr gut in der Welt zurecht. Ich las das Buch innerhalb weniger Stunden am Stück, so spannend und flüssig zu lesen ist es...
Die Kapitel erlebt man übrigens sowohl aus Kestrels als auch Arins Sicht, was gut umgesetzt wurde und die beiden nahe gebracht hat.

Das Worldbuildung gefiel mir gut. Im Mittelpunkt stehen die Herrani und die Valorier, Fantasywesen gab es nicht. Es erinnerte an von den Strukturen her übrigens leicht an das Römische Reich (natürlich mit Änderungen). Durch die Sklaverei und dessen Resultate, sowie durch das Ultimatum der Gesellschaft "Militär oder Heirat" gab es ordentlich Handlungsstoff.

Aber das ganz große Plus sind die Protagonisten.
Kestrel ist eine wunderbare Protagonistin. Sie scheint nirgends ganz reinzupassen, liebt das Klavierspiel und ist eine Strategin erster Klasse - gerade den letzten Aspekt fand ich toll, da dies leider selten vorkommt.
Auch Arin ist ein Stratege & ich mochte ihn sehr. Man kann seine Gedanken alle nachvollziehen, die Zwiespälte, die Pläne, die Hoffnungen, die Verwirrung. Ebenso ging es mir mit der Chemie zwischen den beiden - denn die spürt man auf jeden Fall.

Gerade zum Ende hin schien mir die beiden etwas unstetig in ihren Handlungen - dabei lag es einfach daran, dass die Grenzen zwischen Schwarz und Weiß klar überschritten werden und die beiden selbst wohl nicht wussten, was sie eigentlich fühlen/taten.
Genauso erging es übrigens mir, dem Leser. Auf wessen Seite stehe ich? Ich wusste es nicht. 
Gerade dies macht das Spiel der Macht umso fesselnder. Tatsächlich gab es erst zum Ende hin viel Action - aber der bedarf es auch nicht, um ein spannendes Verwirrspiel zu schaffen, dem ich mich kaum entziehen konnte.

FAZIT
Ein rundum gelungener Roman, den ich nicht aus der Hand legen wollte. Unterschwellige Spannung, faszinierende Protagonisten und Entscheidungen, die man nicht selber treffen möchte.
Ich kann die anderen Bände nicht erwarten!

- 4,5 von 5 Feenfaltern -

 

Vielen Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar!

© Anna Salvatore's Bücherreich