Rezension

Auf Wiedersehen! Ich verlasse den Kreis der Scarpetta Fans!

Totenstarre
von Patricia Cornwell

Bewertet mit 2 Sternen

Ok, Leute, tut mir einen Gefallen: haltet mich davon ab, sollte ich jemals wieder auf die Idee kommen, einen Scarpetta Roman zu lesen. Ich war einst ein großer Fan! Ich habe nahezu  jeden Band aus dieser Serie verschlungen. Aber leider hat Cornwall irgendwann begonnen, Scarpetta und die Menschen, die ihr nahestehen, in den Fokus der Verbrechen zu stellen, statt sich auf „neutrale“ Fälle zu konzentrieren und außerdem wurden sowohl ihre Nichte Lucy als auch Scarpetta selbst, immer unsympathischer. Daher habe ich  ein/zwei Bände nicht gelesen.

Aber ich wollte ihr noch mal eine Chance geben. Obwohl zu Beginn die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, bei der es auf einen Blitzschlag als Todesursache deutet und man an einen ganz normalen Fall denkt, ist letztendlich Scarpetta das eigentliche Ziel. Fast 85% des Buches spielen nur am ersten Tatort. Und sowohl Scarpetta, als auch Benton und Lucy haben eine Art drauf, die wirklich alles andere als sympathisch ist. Natürlich sollten Protagonisten nicht weichgespülte, langweilige Gut-Menschen sein, aber was hier passiert, ist nahezu unerträglich. Ich habe das Buch zwar beendet, aber eigentlich nur, weil Cornwall es trotzdem geschafft hat, Spannung aufrecht zu halten. Als ich das Ende gelesen hatte, war ich dann ziemlich verärgert, weil es wieder nur um Scarpetta und ihr persönliches Drama ging. Wo sind die guten Stories geblieben, bei denen die Ermittler noch Fälle lösten, ohne, dass es bei dem Verbrechen um sie selbst ging?