Auf Zeitreise mit einem zauberhaften Kleidungsstück
Bewertet mit 4 Sternen
Frankreich, Normandie im Jahr 1891: Die junge Aimée bestickt einen Kragen, den sie an ihr Hochzeitskleid anheftet. Dieser Kragen wird im weiteren Verlauf der Jahre mehrere Besitzerinnen haben, und der Leser macht sich auf eine Zeitreise, um deren Geschichte kennenzulernen. Dabei werden sogar Geheimnisse gelüftet, die im Lauf der Zeit verschwunden schienen. Es ist Maggie, Auktionatorin bei einer Londoner Auktionsgesellschaft, die durch ihre Neugier und ihr Interesse an dem kostbaren Stück diesen Rückblick in die Geschichte des Kleidungsstücks möglich macht.
In mehreren Zeitebenen werden nach und nach die Geschichten um den Kragen enthüllt, der zeitweise auch als Diadem getragen wurde. Wie ein Puzzle ergibt die Erzählung zum Schluss einen besonderen Blick auf die Frauen, die zu ihrer jeweiligen Zeit die Besitzerin dieses Kragens war. Die verschiedenen Handlungsfäden des Buches werden schlussendlich miteinander verschlungen, so dass der Leser ein fast lückenloses Bild über die verschiedenen Geschichten erhält.
Dennoch erschien mir manche der handelnden Personen eher zweidimensional, es fehlt die Tiefe, die echte Menschlichkeit. Ihre Geschichte wird unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen. Dies geschieht auch nicht chronologisch, und, ganz ehrlich, irgendwie ist mir auch ein entscheidendes Stück auf dem Weg des Kleidungsstücks verloren gegangen. Was mich noch mehr irritiert, ist, dass die Aktionen und Reaktionen so mancher Besitzerinnen für mich nicht wirklich nachvollziehbar sind, es bleibt immer wieder ein verständnisloses Kopfschütteln. Auch wird anfangs angedeutet, dass der Kragen wohl Unglück bringen könnte, doch nach der Mitte des Buches verliert sich für mich dieser Eindruck.
Insgesamt finde ich die Idee zu diesem Buch sehr schön, allerdings kann ich die Umsetzung nicht in allen Punkten nachvollziehen. Deshalb kann ich auch nur schwache 4 Sterne verteilen.