Rezension

Aufarbeitung familiärer Traumata

Töchter - Lucy Fricke

Töchter
von Lucy Fricke

Bewertet mit 3 Sternen

Dem Inhalt der Kurzbewertungen auf dem Buchrücken („witzig“, „Zum Brüllen komisch“, konnte „mir die Lachtränen in die Augen treiben“) kann ich überhaupt nicht beipflichten. Die Geschichte macht einen eher schwermütig. Es werden zu viele Probleme angesprochen, die das Leben der beiden etwa 40jährigen befreundeten Protagonistinnen prägen: Trennung der Eltern in der Kindheit, wechselnde neue Partnerschaften der Mutter, verschiedene Kindheitstraumata, Suche nach einer Vaterfigur, Krankheit und Tod, ungewollte Kinderlosigkeit, Depressionen, Gentrifizierung Berlins. Die Grundidee hat mir dabei schon gefallen. Der todkranke Vater der einen Freundin lässt sich von ihnen im Auto zu einer vorgeblichen Sterbehilfe in die Schweiz fahren. Bei der Gelegenheit will die andere das Grab eines ihr zum Vater gewordenen Ex-Partners ihrer Mutter in Italien aufsuchen. Die auf einer griechischen Insel endende Reise nimmt überraschende Wendungen. Und eine davon – mit ihrem kriminellen Hintergrund – ist auch die, die ich als Zuviel empfinde.

Insgesamt mittelmäßig.