Rezension

Aufbruch in die Freiheit

Die Verratenen - Ursula Poznanski

Die Verratenen
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Auftakt einer dystopischen Trilogie – ich freue mich schon auf die nächsten beide Teile!

Poznanski zeichnet eine faszinierende und glaubwürdige zukünftige Welt nach der Klimakatastrophe. Der privilegierte Teil der Bevölkerung lebt unter großen Glaskuppeln, den „Sphären“; hier ist man sicher und leidet keine Not, wenn die Bewohner auch unter großem Leistungsdruck stehen und permanent miteinander konkurrieren und überwacht werden. Der Rest, die sogenannten „Primitiven“, lebt, in Stämmen organisiert, draußen in Schnee und Eis und muss versuchen, irgendwie zu überleben. Hauptperson ist die 18jährige Ria, die in der Hierarchie ihrer Sphäre auf Platz 7 steht und sich auf eine glänzende berufliche Zukunft vorbereitet. Sie belauscht versehentlich ein Gespräch: Sie und einige ihrer Freunde gelten als Verräter und sollten exekutiert werden. Daraufhin kommt es zur Flucht in die Außenwelt – in der sie auf deren Bewohner stoßen...

Für mich war das ein absoluter Pageturner, auch wenn einiges etwas vorhersehbar war. Ich würde zB wetten, dass Ria und Sandor, der schöne Primitive, noch ein Paar werden. Durch den Kontakt mit der Außenwelt müssen Ria und ihre Freunde jedenfalls nach und nach einsehen, dass die Welt nicht so schwarz-weiß ist, wie ihnen immer erzählt wurde, mit guten Sphärenbewohnern und bösen, barbarischen Primitiven. Auch die Konflikte innerhalb der Flüchtlingsgruppe kommen dabei zunehmend an die Oberfläche und bergen einiges Konfliktpotential. Sie alle müssen alte Gewissheiten aufgeben und sich in einem neuen Leben zurechtfinden. Spannend erzählt und gut geschrieben!