Rezension

Aufgrund falscher Erwartungen leider nicht nach meinen Geschmack

Gods and Warriors - Michelle Paver

Gods and Warriors
von Michelle Paver

Meinung:
Der Klappentext machte mich mindestens so neugierig wie der Titel "Gods and Warriors" und das wunderschöne Cover.
Doch kaum hatte ich mit dem Buch begonnen, schmälerte sich meine Neugierde zusehends und Michelle Paver konnte mich immer weniger überzeugen.
 
Gleich zu Beginn lernte ich Hylas kennen, der sich versteckt, der auf der Flucht ist. Vor Leuten, die er nicht kennt, die ihn suchen und töten wollen.
Im Chaos des Überfalls hat er seine Schwester verloren, sein Hund wurde von den seltsamen Männern, die er "Krähen" nennt, getötet.
Hylas findet heraus, dass die Krähen auf der Suche nach Fremdlingen sind, jenen, die nicht einem der Dörfer angehören, nicht dort geboren sind. Während seiner Verfolgung trifft er auf einen Verwundeten, der ihm einen Dolch überreicht und dabei kryptische Dinge von sich gibt.
 
Hylas kämpft sich mit der Hilfe seines besten Freundes Telamon bis zur Küste durch und flieht auf das Meer hinaus...
 
Zusammengefasst klingt die Geschichte um Hylas recht spannend. Doch leider hatte ich beim Lesen an kaum einer Stelle überhaupt das Gefühl, dass die Spannung ansteigen würde. Im Gegenteil. Der Weltentwurf verwirrte mich. Hylas gibt nicht viel preis, außer dass er ständig Götter erwähnte, die es zu besänftigen oder zu huldigen galt. Dazu kommen zahlreiche Regeln für "Fremdlinge" wie ihn und seine Schwester. Auch wussten weder Hylas noch ich, warum er überhaupt gejagt wurde.
Lange Zeit lang hatte ich diese Götterverehrung nicht verstanden und so fühlte sich dieser Teil für mich sehr zäh an. Und auch nach Abschluss dieses ersten Bandes bin ich mir über das große Ganze immer noch unschlüssig. Der rote Faden der Geschichte ging für mich immer wieder verloren, die eingeschobenen Kapitel aus der Sicht des Delfins, der Hylas Freund wird, waren mir etwas suspekt.

Trotz der gewählten personalen Erzählweise blieb selbst Protagonist Hylas blass, ich konnte seine Gefühle vor lauter Götterverehrung nicht nachvollziehen und so berührten mich auch seine Schicksalsschläge nicht. Auch ist er alles andere als sympathisch, als er auf Pirra trifft - oder besser gesagt wusste ich nicht, wem von beiden ich meine Sympathie schenken sollte, weil keiner von ihnen etwas dafür getan hat.
 
Im Laufe der Kapitel geschahen Dinge, die mich noch mehr verwirrten und bei denen ich mich stets fragte, ob ich etwas überlesen hatte, mir die Erklärungen nicht aufgefallen waren, weil ich zugegebenermaßen sehr lange mit dem Buch gekämpft und es des Öfteren zur Seite gelegt habe. Im Nachhinein bezweifle ich jedoch, dass die Geschichte selbst bei einem weiteren Lesedurchgang für mich rund und zufriedenstellend werden würde.
 
Das Ende war ebenfalls entfernt von meinen Erwartungen an die Geschichte, so dass ich mir völlig sicher bin, dass ich diese Reihe nicht fortsetzen werde.
 
Urteil:
Meine Erwartungen an "Gods and Warriors" von Michelle Paver waren so ziemlich das Gegenteil von dem, was ich bekommen habe. Unverständliche Handlungen, nicht erklärte Ereignisse und ein roter Faden, der nur ab und zu durchschimmert, gepaart mit blassen unsympathischen Charakteren lassen mir keine andere Wahl, als 2 Bücher zu vergeben.
 
Für mich war das Buch nichts, so schön es auch aussieht.

Die Reihe:
1. Gods and Warriors – Die Insel der heiligen Toten 
2. Gods and Warriors – Im Bann der Feuergöttin
(Erscheinungstermin: März 2015)
3. Originaltitel: The Eye of the Falcon

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