Rezension

Aufklärung zum Klimawandel

Der verborgene Dämon - Detlef Amende

Der verborgene Dämon
von Detlef Amende

Bewertet mit 3 Sternen

Beim "Verborgenen Dämon" handelt es sich nicht etwa um einen mörderischen Thriller oder um Fantasyliteratur - es geht um den schlimmsten Feind der Menschheit: den Klimawandel.

Leon bildet die Rahmengeschichte dieses Romans. Inzwischen das Rentenalter erreicht, lebt der Protagonist in Montevideo und hält sein Leben rückblickend in einem Tagebuch für seine Enkelin fest. Genau diesen Bericht lesen wir in längeren Abschnitten und gehen zurück in die Vergangenheit - bzw. um genau zu sein eigentlich in unsere Zukunft. Denn Leon ist 2016 geboren. Damit nimmt die Geschichte ihren Lauf und endet in 2100.
Um Enttäuschungen zu vermeiden, sollte einem als Leser dieses Buchs eins vorab klar sein: In Leons Gegenwart spielen nur kurze Passagen, das Gros des Buchs ist wie eine Art Berichterstattung gehalten; Berichte aus der Vergangenheit, bei denen vor allem die Folgen des Klimawandels sowie der Kampf der Protagonisten gegen diesen im Mittelpunkt stehen. Diese sind zum Teil auch mit wissenschaftlichen Facetten durchzogen, unterhaltende Elemente bleiben dabei etwas auf der Strecke; das "Privatleben" der Protagonisten wird meist kürzer abgehandelt.
Dies ist auch der Grund, weshalb ich leider nur drei Sterne vergeben konnte - obwohl ich hier sehr mit mir gerungen habe. Das Buch eignet sich sehr gut als Bildungsroman und insbesondere einigen Politikern würde es sehr gut tun, diesen zu lesen. Doch das genau das auch Ziel des Buchs ist, wird immer wieder sehr stark deutlich. Über Frage-Antwort-Dialoge werden uns wesentliche Fakten vermittelt, die Protagonisten können erstaunlich gut wiedergeben, welche Katastrophen sich in ihren jüngsten Kindheitsjahren - wo, wie und wann genau - ereignet haben. Entscheidungen fallen immer spontan und von einem Tag auf den anderen, hier wird nichts überlegt, abgewogen oder Zeit damit verbracht mal nicht die Welt zu retten. Doch eben darauf kommt es dem Roman scheinbar auch nicht an.
Da ich aufgrund des Klappentexts andere Erwartungen an das Buch hatte, kann ich nun unterm Strich leider nur drei Sterne geben - obwohl es dem Autor geschickt gelungen ist, eine wichtige Botschaft darin zu verpacken.