Rezension

Aufrüttelnde Mahnung zum Einhaltes des Umweltschutz!

Das Flüstern der Bäume - Michael Christie

Das Flüstern der Bäume
von Michael Christie

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung: Der mystische Titel hat mich schon magisch angezogen. Seit wann können Bäume flüstern? Doch wenn man allein in einem Wald dem Rauschen der Äste und Blätter länger zuhört, bemerke ich jedesmal wie man mit diesen Lebe -Wesen und Wahrnehmungen Kontakt zu ihnen aufnehmen kann. Das ist allerdings meine ganz persönliche Meinung  und hat erstmal mit dieser Lektüre nicht viel zu tun. Nun zum Buch! 
In einem Zeitraum von über einhundertdreissig Jahre verfolgen wir in dieser Lektüre  eine Geschichte der Vernichtung, Zerstörung und Missachtung der kanadischen Wälder -  zusätzlich der Wälder unserer bekannten Kontinente der Erde. Unsere Spezie Mensch hat es auf den Primärwald (Urwald) hauptsächlich abgesehen. Diese Wälder erschienen uns Menschen zeitweise bedrohlich und menschenfeindlich.  
Der Autor schildert in seiner Familien-Geschichte Erlebnisse  in einer fiktiven und teilweise dystopischen Schreibweise, auch der Zukunft. Die sprachgewaltige und berührende Schreibweise von Michael Christie fasziniert von Beginn an und schenkt  dem Lesefluss einen freudigen und befriedigenden Lauf. Auch unsere Generation erlebt schon trockene Sommer und ungewöhnliche Klimaveränderungen mit Sandstürmen , dem Abschmelzen der Polkappen. Im Buch von Christie haben diese Veränderungen so ein grosses Maß erlangt, dass die Besuche kanadischer Wälder auf ein bestimmtes Größenmass geregelt werden - immer unter der Prämisse des notwendigen Naturschutz , die von Naturparkführern streng reglementiert wurde.  
Die persönliche Familien - Geschichte der Brüder Harris und Everett Greenwood, sowie deren Nachfahren bis in das Jahr 2038 hinein hat mich zwar gefesselt, aber nicht unbedingt begeistert . Diese beiden Protagonisten überzeugten nicht in ihrer Charakterdarstellung und vor allem knüpften sie für mich kein positives Band zu ihren Nachkommen. Durch ihre Handlungen erscheint das ganz natürlich  für ihre Kinder und Enkel  und ist doch schmerzlich - vor allem für die ahnungslose Jacinda, die erst nach und nach von den Verwicklungen ihrer Familie mit den Wäldern erfährt. Für die aufstrebenden Jahre der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurden wertvolle Ressourcen für immer vernichtet und durch die Klimaveränderungen können sie kaum wieder hergestellt werden. Das ist die schmerzliche Bilanz, die nach dem Lesen dieses Buches immer stärker in den Fokus des Lesers rückt. Die komplizierte Familiengeschichte spielt den passenden Rahmen für dieses Drama in der Geschichte der Menschheit!

Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für diese aufrüttelnde Lektüre.