Rezension

Aufschlussreiche wie unterhaltsame Anekdoten aus dem Leben Martin Luthers

Aus einem traurigen Arsch fährt nie ein fröhlicher Furz - Mario Süßenguth

Aus einem traurigen Arsch fährt nie ein fröhlicher Furz
von Mario Süßenguth

Bewertet mit 5 Sternen

Mario Süßenguth hat in seinem 127-seitigen Buch allerlei lesenswerte Anekdoten aus dem Leben des Reformators Martin Luther (1483-1545) zusammengestellt.

Gerade 2017, im sog. Reformationsjahr, eignet sich diese kurzweilige wie pointierte Lektüre bestens zum Einstieg in die Thematik Luther und die Reformation der Kirche.

Die angeführten Anekdoten werden sowohl Kenner als auch Laien begeistern, weil sie leicht verständlich und zudem kurz und bündig daherkommen. Ob nun der legendäre Tintenfasswurf auf der Wartburg oder Luthers Nahtoderlebnis in Stotternheim, nichts bleibt unerwähnt und wird darüber hinaus spannend mit Originalzitaten aus der Zeit unterfüttert. 

Luther war kein strenger Geistlicher, eher ein Rebell im Mönchsgewand, der verblüffend weltliche Ansichten hatte und gern gutem Essen und der Musik zusprach. Er brach mehrmals mit den damaligen Konventionen der Kirche, heiratete beispielsweise die Nonne Katharina von Bora. Auch seine z. T. recht derbe, hemdsärmelige Sprache, die im Gegensatz zu der reinen Sprache seiner Bibelübersetzung steht, kommt an, bedenkt man die damaligen Umstände. Den ähnlich gearteten Buchtitel fand ich daher sehr amüsant.

FAZIT
Luther war ein denkerischer Freigeist von Format. Solche Menschen sind heutzutage eher rar gesät. Zudem war er trotz kirchlicher Ausbildung durch und durch Mensch und verstecke seine Ängste und Schwächen nicht. Kurzum, dieses Buch ist absolut lesenswert.