Rezension

Auftakt der THE STRAIN-Trilogie

Die Saat
von Guillermo Del Toro Chuck Hogan

Bewertet mit 4 Sternen

Tatsächlich gab es in jedem Gebäude Manhattans Ratten - egal, was die Vermieter sagten oder die Mieter sich einredeten -, nur machten sie nicht auf sich aufmerksam, vor allem nicht am helllichten Tag... (...das ist keine Fiktion...)

Inhalt:
Als auf dem New Yorker John F. Kennedy-Flughafen der Flug 753 aus Berlin zwar landet, sich auf der Rollbahn keinen Millimeter mehr bewegt, geschweige denn ein Lebenszeichen von sich gibt, wird neben allen anderen Notfall-Maßnahmen der Chef der Seuchenschutz-Behörde CDC Ephraim Goodweather und seine Kollegin Nora Martinez hinzugezogen. Fast alle Passagiere sind tot - Ursache unbekannt. Fünf Personen jedoch leben noch auf eine bizarre Art und Weise. Eph und Nora merken bald, dass die Menschen kein einfacher Virus befallen und getötet hat. Die Wahrheit lernen die beiden erst durch den Pfandleiher Abraham Setrakian kennen, welcher nicht nur ein detailliertes Wissen zu den Geschehnissen an den Tag legt, sondern aufzeigt, dass der Untergang der Menschheit bevorstehen zu scheint. Leider erkennen die Mächtigen des Landes dies nicht und wollen Ephraim festsetzen, denn die wahren Strippenzieher sind genau darauf aus, mit einer Vampir-Plage die Menschheit in den Abgrund zu führen. Können Eph, Nora und der alte Abraham dies überhaupt noch verhindern - oder sind gar alle Mühen zu spät?

Meinung:
'Die Saat' ist der erste Teil einer Trilogie, welche als Buch in Deutschland vor gut zehn Jahren gar nicht so bekannt wurde, als wie deren TV-Serienableger 'The Strain', welche welche von den Zuschauern begeistert angenommen wurde und gute Einschaltquoten bescherte. Eine Besonderheit ist, dass an diesem Buch ein Autorenduo gearbeitet hatte. Es handelt sich um den Regisseur und Drehbuchautor Guillermo del Toro sowie den Thriller-Schriftsteller Chuck Hogan. Gemeinsam wagten sie sich an ein Horror-Projekt, welches mit dem ersten Roman sehr behutsam in die Handlung eintaucht und eine große Liebe zum Detail aufweist. Interessanterweise ging das Autorenduo ebenso wissenschaftlich an das Thema des Vampirismus heran wie der nahezu zeitgleich erschienene Roman 'Der Übergang' von Justin Cronin. Allerdings behielten sie schon eine gewisse Historie der Blutsauger im Hinterkopf, während Cronin seine Kreaturen quasi erschuf. Mit einem Regisseur im Schreib-Gespann liest der Roman sich auch tatsächlich wie ein Film und ich schätze, dass die TV-Serie, welche ich (noch) nicht gesehen habe, viele dieser Kapitel nahezu exakt so abgespielt lässt. So ist das Lesen an sich schon ein unkomplizierter Genuss, der sich mit der steigenden Dramaturgie noch anhebt. Dem Leser werden einige erklärende Happen hingeworfen, doch wie bei einer Trilogie natürlich verständlich, bleiben viele Fragen offen und treiben den Leser regelrecht zum zweiten Band. Das Duo Del Toro und Hogan hat wirklich gute Arbeit geleistet und ein Thema, welches vermeintlich schon in alle Richtungen ausgeschlachtet wurde, doch noch einmal modern und mit einem wissenschaftlichen Background besonders im Bezug der chemischen Vorgänge im menschlichen Körper vorgetragen wird. Und zwar so, dass man als Laie nicht direkt abwinken muss. Sehr mysteriös gestaltet sich dazu die Frage des 'Warum', was hier und dort nur angedeutet wurde und sich wohl in dem kommenden Band zur zentralen Thematik entpuppen wird. Ein spannender Auftakt, der ein gutes Lesefutter für alle Freunde von Vampir-Romanen ist, in denen diese nicht der nette Teenager von nebenan, sondern unberechenbare Bestien darstellen!

Fazit:
Behutsamer und spannender Start der THE STRAIN Trilogie, der sich rasant steigert und das Vampir-Thema mal wissenschaftlicher anpackt!

8,1 Sterne