Rezension

Auftakt einer Kinderbuchreihe

Rotzhase & Schnarchnase - Möhrenklau im Bärenbau - Band 1 - Julian Gough

Rotzhase & Schnarchnase - Möhrenklau im Bärenbau - Band 1
von Julian Gough

Bewertet mit 4 Sternen

INHALT:

Hase hat Hunger. Riesenhunger! Die Vorräte sind leer und zu allem Übel ist auch noch Winter. Bär dagegen freut sich über den Schnee, denn endlich kann sie einen Schneemann bauen! Hase weiß aber eines ganz sicher: Sein Schneemann wird tausendmal besser als der von Bär. Pah! Doch als eine Lawine und ein hungriger Wolf seinen Weg kreuzen, erkennt selbst Hase, dass jeder einen guten Freund an seiner Seite braucht.

 

Eine Geschichte zum ersten Selberlesen über Schneemänner, Freundschaft und die beste Möhre.

 

EIGENE MEINUNG:

„Rotzhase & Schnarchnase – Möhrenklau im Bärenbau“ ist der Auftakt einer Kinderbuchreihe bei der auch der 2. Teil „Der Tyrann von Nebenan“ bereits erschienen ist. Das Buch umfasst ca. 100 Seiten auf das Format DIN A5 und ist außen bunt, innen aber leider nur in wenigen Farben gehalten. Dabei dominieren Grau- und Blautöne, was die an sich schönen Zeichnungen für mich etwas trist und düster erscheinen lässt. Andererseits stellen sich heller Schnee und düstere Höhlen so durchaus gut dar! Mir hätte es trotzdem besser gefallen, wenn auch die Illustrationen im Buch mehrere Farben genutzt hätten, selbst wenn man sich auf einzelnen weitere fokussiert hätte. Ansonsten gefallen mir die Illustrationen sehr gut, sie sind sicher außergewöhnlich und stellen die Gefühle der Tiere gut dar. Nur beim Wolf (der aussieht wie ein Fuchs und für manche Kinder durchaus beängstigend wirken könnte) mache ich mir etwas Gedanken. Dafür sind wirklich auf jeder Seite (teils mehrere) Bilder zu sehen und der Textanteil dazu ist eher gering!

An sich ist das Buch jedoch wertig gebunden, fühlt sich angenehm an und auch die Seiten besitzen eine gute Stärke!

 

Zu Beginn findet sich im Buch eine Karte über zwei Seiten, mit Windrose, die Bärs Höhle und Hases Bau aufzeigt, allerdings auch viele Punkte in der Umgebung darum herum. Die meisten davon wurden in diesem 1. Buch noch nicht erwähnt oder gezeigt, aber ich mag die Idee trotzdem! Man kann sich die Welt der Beiden so ein bisschen besser vorstellen und sich auf weitere Geschichten freuen. Allerdings empfinde ich die Schrift hier als wahnsinnig klein, gerade für die oben genannten Erstleser. Die Erzählung selbst ist dann in einem größeren Schriftgrad gedruckt!

 

Die Geschichte an sich zu rezensieren fällt mir auch nach einigen Wochen noch immer schwer, da sie sich wirklich von vielen anderen Kindergeschichten unterscheidet. Einerseits handelt sie von Freundschaft, Tieren und auch den Themen Hunger, Teilen und uvm. Es sind sehr anrührende, humorige und fast philosophische Ansätze (ich sage nur „Schwerkraft“) enthalten. Andererseits konnte mich die Sprache nicht wirklich begeistern und auch das Thema Köttelessen beim Hasen als Inhalt hat mich eher etwas verwirrt, wobei dies die Kinder wahrscheinlich eher amüsiert. Auch den Namen „Rotzhase“ finde ich, wenn ich ehrlich bin, nicht ganz so gelungen! ;) Im Buch besitzen die beiden Haupttiere dann auch keine Namen sondern sind die „Bär“ (es ist eine Bärin, aber die Übersetzung klingt hier beim Lesen durchaus seltsam) und „Hase“. Dabei sind die beiden mehr als verschieden: Bär ist gutmütig, großzügig und fröhlich! Hase ist grummelig, besserwisserisch und eher abweisend – natürlich auch irgendwo rotzfrech, wodurch sich der Name erklärt. Im Laufe des Buches werden sie zu Freunden und gerade Hase macht eine Entwicklung durch.

Als Leser wird man ohne Vorwissen mitten in die Geschichte hinein geworfen, was für viele Kinder sicher auch ein neues Erlebnis darstellt, und diese findet ein schönes Ende. Der Schreibstil an sich ist kindgerecht und flüssig zu lesen.

 

 

FAZIT:

Ein wirklich anderes Kinderbuch, rund um das Thema Freundschaft aber noch viel mehr, bei dem eine Rezension aber schwer fällt. Das Buch hat klare Highlights, aber auch irritierende Stellen!