Rezension

Auftakt einer neuen Krimireihe mit Urlaubsfeeling

Sonne über Gudhjem -

Sonne über Gudhjem
von Michael Kobr

Bewertet mit 4 Sternen

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten

Verlag: Goldmann (30. August 2023)

ISBN-13: 978-3442316892

Preis: 24,00 €

auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

 

Auftakt einer neuen Krimireihe mit Urlaubsfeeling

 

Inhalt:

Lennart Ipsen, Mitte vierzig, frisch geschieden, halb Deutscher, halb Däne, lässt sich nach verschiedenen turbulenten Stationen im Polizeidienst auf die Ostseeinsel Bornholm versetzen, um ein bisschen herunterzufahren. Kaum angekommen, wird der Schweinebauer Kristensen in seiner Räucherkammer ermordet aufgefunden. Lennart macht sich mit seinen Kolleginnen Britta und Tao an die Ermittlungen …

 

Meine Meinung:

Als großer Fan der Kluftingerromane von Michael Kobr und seinem Mitautor Volker Klüpfel war ich natürlich gespannt, was Kobr alleine zustande bringt. Vorab: Der neue Krimi ist durchaus lesenswert und unterhaltsam. Zwar ist Lennart nicht so eine kultige Figur wie Klufti, aber ich empfand es als sehr angenehm, es mal mit einem Ermittler zu tun zu haben, der mir sehr normal erscheint und keine allzu großen Lasten mit sich herumträgt. Auch seine Mitarbeiterinnen, die pragmatische und ziemlich lockere Britta sowie die Asiatin Tao, die am liebsten im Büro arbeitet und Lennart und Britta in Sachen IT weit übertrumpft (was zugegebenermaßen nicht allzu schwer ist), waren mir auf Anhieb äußerst sympathisch. Die drei bilden ein tolles Team und ergänzen sich perfekt. So manche Dialoge zwischen ihnen bergen auch etwas trockenen Humor, was mir sehr gut gefiel.

 

Der Kriminalfall gestaltet sich recht undurchsichtig. Es gibt einige Verdächtige und falsche Fährten. Eingestreute Hinweise laden zum Miträtseln ein. Spannung baut sich zum Ende hin immer mehr auf, während anfangs die Beschreibung von Land und Leuten überwiegt (was prompt Fernweh und Urlaubsfeeling in mir wach rief). 

 

Die Handlung fließt geschmeidig der Auflösung zu. Diese ist schlüssig und durchdacht. Michael Kobr hat also alles richtig gemacht; trotzdem fehlt mir zum absoluten Highlight das gewisse Etwas. Der Krimi beschert angenehme, spannende und humorige Lesestunden, hebt sich aber nicht wirklich aus der Masse heraus.

 

★★★★☆