Rezension

Auftakt mit Schwächen

Darkiss - Herrscher der Gezeiten - Nichola Reilly

Darkiss - Herrscher der Gezeiten
von Nichola Reilly

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung
Wer diesen Roman gelesen hat, wird das Meer mit anderen Augen sehen ...
Die Erde ist überflutet. Die letzten Überlebenden harren auf einer kleinen Insel aus, deren Ufer mit jeder Flut schmaler werden. Dass sie in dieser Welt unerwünscht ist, spürt Coe jeden Tag. So gut sie kann, erledigt sie ihre erniedrigende Arbeit und setzt sich gegen die anderen Inselbewohner zur Wehr. Heimlich schwärmt sie für den mutigen Tiam, ihren einzigen Freund.
Dann geschieht es. Der Herrscher der Insel liegt im Sterben und hinterlässt keinen Erben. Ausgerechnet Coe wird ins Schloss eingeladen und erfährt, dass die königliche Familie ein Geheimnis hütet, das alles für immer verändern kann. Gibt es einen Ausweg aus dem Albtraum, in dem sie alle leben? Coe und Tiam müssen sich beeilen, Antworten zu finden, bevor ihre Welt für immer in den Fluten versinkt ...
(Quelle: MIRA Taschenbuch)

Meine Meinung
Tides Bewohner richten sich komplett nach dem Wasser. Immer wenn die Flut kommt versammeln sich die 500 Bewohner auf einer Plattform nahe dem Königspalast. Doch der Platz ist begrenzt, das Wasser rückt immer näher, nimmt sich alles was ihm in die Quere kommt.
Coe ist 15 Jahre alt und steht sehr weit mittig auf der Plattform. Doch sie ist schwer gezeichnet vom Leben. Ihr einziger Lichtblick ist Tiam, und er ist noch mehr.
Dann aber wird Coe eines Tages ins Schloss gerufen, der Turm ist ein geschützter Ort. Bald schon erkennt Coe, dass die Königsfamilie ein Geheimnis bewahrt, das die Menschen retten könnte …

Der Roman „Herrscher der Gezeiten“ stammt aus der Feder der Autorin Nichola Reilly. Es ist das erste Buch der Autorin, das auf Deutsch erschienen ist.

Coe ist 15 Jahre alt und somit die zweitjüngste in Tides. Um ihren Platz auf der Plattform wird sie beneidet, genauso wie sie wegen ihres Gestanks gemieden wird. Zu Beginn ist Coe eher zurückhaltend wird aber mit der Zeit immer sicherer und selbstbewusster. Und obwohl ihr vieles unbekannt ist wirkt Coe ziemlich mutig.
Tiam und für Coe wie ihr Bruder, und doch ist er so viel mehr für sie. Er beschützt sie und ist ihr Vertrauter. Auch Tiam ist mutig und unerschrocken, aber auch er hat so seine ganz eigenen Ängste.
Finn war mir am Anfang sympathisch, dann aber wandelt er sich so sehr, dass er immer rätselhafter wurde.
Star ist die Prinzessin und genauso verhält sie sich auch. Sie wirkt sehr überheblich und arrogant, ist ziemlich anstrengend für andere.

Auch die weiteren Figuren sind unterschiedlich aber wirklich gut ausgearbeitet. Sie sind vielseitig und vorstellbar.

Der Schreibstil der Autorin ist ganz okay. Es liest sich flüssig und ziemlich leicht. Sie beschreibt die Dinge an manchen Stellen doch sehr genau.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Coe, wofür Nichola Reilly die Ich-Perspektive verwendet hat. Dennoch aber blieb mir die Protagonistin manchmal ein Rätsel.
Die ist so lala. Zu Beginn empfand ich das Lesen als sehr schwierig. Es gibt Längen, alles zieht sich und es geht zäh voran. Ich hatte wirklich Probleme am Ball zu bleiben. Aber ich wurde belohnt, denn nach ca. 150 Seiten wurde es merklich besser. Die Handlung wurde langsam immer interessanter und auch spannender.
Die Idee hinter der Geschichte gefiel mir wirklich gut, allerdings hat Nichola Reilly hier nicht wirklich alles rausgeholt was möglich war.

Das Ende ist okay. Es ist ein ziemlicher Cliffhanger, vieles bleibt offen und man darf auf den zweiten Teil hoffen. Ich denke schon das ich diesen wohl auch lesen werde, denn es interessiert mich schon wie es weitergeht.

Fazit
Zusammenfassend gesagt ist „Herrscher der Gezeiten“ von Nichola Reilly ein guter Auftakt, der allerdings Schwächen aufweist.
Gut gestaltete Charaktere, ein flüssig zu lesender lockerer Stil und eine Handlung mit interessanter Idee, allerdings mäßiger Umsetzung haben mich nicht hundertprozentig einnehmen können.
Schade, ich hatte mir schon mehr erwartet!