Rezension

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Auftakt zu einer Reihe mit Potenzial nach oben

Fräulein Gold. Schatten und Licht - Anne Stern

Fräulein Gold. Schatten und Licht
von Anne Stern

Bewertet mit 3 Sternen

Im ersten Band der neuen Reihe "Fräulein Gold" von Anne Stern treffen wir das erste Mal auf die Hebamme Hilda Gold.
Das Buch ist der Auftakt zu einer Reihe, von der schon zwei weitere Bände angekündigt sind, deswegen möchte ich erst einmal sagen, dass mir die Cover - die ganze Reihengestaltung - sehr gut gefallen. Sie passen sehr gut in die behandelte Zeit, die Zwanziger, und sind schön gold glänzend veredelt.

Inhaltlich geht es um Hulda, die im Berlin der Zwanziger Jahre als Hebamme arbeitet.
Als Hulda einer Schwangeren im Bülowbogen bei ihrer ersten Geburt hilft, erfährt sie von dem gewaltsamen Tod der Nachbarin der Gebärenden. Als die junge Mutter sie bittet mehr über das Ableben der Nachbarin herauszufinden, lässt Hulda sich nicht lange bitten und beginnt mit Nachforschungen.
Dabei trifft sie schnell auf den gut aussehenden Kommissar Karl, dem sie immer wieder bei seinen Ermittlungen in die Quere kommt und der selbst einige Geheimnisse zu verstecken scheint...

Meine Meinung zum Buch (Achtung Spoiler):
Ich bin ein großer Fan der Zwanziger und mag deswegen sehr gerne Bücher, die in dieser Zeit spielen. Ich fand auch die Grundidee des Buches sehr spannend eine Hebamme in einem Mordfall ermitteln zu lassen. Leider konnte mich die Umsetzung nicht richtig überzeugen.
Das liegt zum Beispiel daran, dass man im Buch auf viele kleine Hintergrundstories stößt, die aber nur angeschnitten werden. Huldas Vergangenheit, ihre Drogenprobleme, Karls Vergangenheit, Berts Vergangenheit, dann die Liebesgeschichte mit Felix... Überall scheint noch mehr dahinter zu stecken, aber nichts wird so richtig auserzählt oder gelüftet. Das fand ich sehr unbefriedigend. Vielleicht erfährt man in den nächsten beiden Bänden mehr, aber hätte man dann all das jetzt schon andeuten müssen?... Es war irgendwie zu viel des Guten und hat von der Hauptstory einfach nur abgelenkt, so dass sich diese seeehr dahingeschleppt hat.
Zu guter letzt hatte ich vom Ende und der Auflösung des Falles auch mehr erwartet und wurde auch dort nochmal enttäuscht.

Für mich hatte die Grundidee des Buches viel Potenzial, in der Umsetzung hat es mir leider nicht richtig gefallen. Vielleicht werden die nächsten Bände noch etwas spannender und offene Fragen aufgelöst, aber ich werde die Reihe nicht mehr weiterlesen.