Rezension

Augenzwinkern inklusive

Rosskur - Jürgen Seibold

Rosskur
von Jürgen Seibold

Bewertet mit 5 Sternen

Eike Hansen, ein Niedersachse, übernimmt die Leitung des K1 in Kempten, da der bisherige Leiter aufgrund einer mißglückten Ermittlung in den vorzeitigen Ruhestand versetzt wurde. Er trifft auf Ablehnung innerhalb des K1, denn dort wird dem alten Leiter noch die Treue gehalten. Noch dazu ist der Neue ein Niedersachse, das geht gar nicht. Also wird sich krank gemeldet und Überstunden werden abgebummelt. Somit steht Hansen fast alleine mit den bisher gemiedenen Hanna Fischer und Willy Haffmeyer. Dann wird der Pferdezüchter Thomas Ruff von der Lechbrücke gestoßen. Doch der einzige Zeuge ist der aufgrund seines Alkoholkonsums der als nichtglaubwürdig eingestufte Pröbstl, der bereits vorher 2 Männer im Stall von Salvatore, dem vielversprechenden Zuchthengst von Ruff, gesehen hat. Als die Polizei eintrifft, ist noch dazu keine Leiche zu finden. Doch Hansen glaubt Pröbstl und nimmt die Ermittlungen mit Fischer und Haffmeyer auf. Schließlich wird die Leiche doch noch gefunden und Pröbstl hatte doch Recht...

 

"Rosskur" von Jürgen Seibold ist ein Regionalkrimi, der alles hält, was er verspricht. Geprägt duch die bayrische Landschaft, die wunderbar bildhaft beschrieben wird, wird der Leser ins Allgäu versetzt. Angereichert wird der Krimi durch ein wenig Dialekt, der allerdings nur minimal zum Einsatz kommt und genau zu diesen Personen paßt, denn Hochdeutsch wäre bei ihnen nicht glaubhaft. Man wird sehr gut in die Welt der Pferdezucht mitgenommen, wobei alles sehr gut erklärt wird, so daß auch der "Pferdelaie" in der Lage ist, alle Zusammenhänge zu verstehen, und sogar noch ein wenig Wissen aus dem Buch ziehen kann. Die Charaktere sind durchweg sympathisch dargestellt, man schließt sie sofort in sein Herz. Der Humor (allen voran durch Kater Ignaz) kommt nicht zu kurz, im Gegenteil. Land und Leute sind mit einigem Augenzwinkern dargestellt.

Ein sehr empfehlenswertes, unterhaltsames Buch!