Rezension

Aus alt mach' jung

Starters - Lissa Price

Starters
von Lissa Price

Bewertet mit 4 Sternen

Es ist eine Welt, in der es nur junge und richtig alte Menschen gibt. Die Jungen werden Starters genannt und als Enders werden die Urgesteine Gesellschaft bezeichnet.
Die Middles - Personen im mittleren Alter - sind so gut wie ausgestorben, weil sie im Sporenkrieg von einem Virus dahingerafft wurden.

Da die Starters von den Enders unterdrückt werden, gibt es kaum Möglichkeiten für sie, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Einzig, die Vermietung ihrer unverbrauchten Körper kann sie finanziell aus dem Elend befreien, weil ihnen das Privileg der Erwerbstätigkeit vorenthalten wird.

So kommt es, dass die 17jährige Callie über die Firma Prime Destination ihren Körper an eine Ender vermietet, die aber außer die Jugend des geliehenen Körpers zu genießen noch etwas ganz anderes in Schilde führt …

Gleich zu Beginn hat mich die scheußliche Vorstellung gefesselt, dass alte Menschen junge Körper mieten können, um sich noch einmal jung zu fühlen. Ein grausiger Gedanke, der bei reiflicher Überlegung gar nicht so abwegig ist.

Die Idee dieser Gesellschaft finde ich ebenfalls interessant. Wenn es nur alte und junge Menschen gibt, wer vermittelt zwischen den Altersgruppen, wie würde das Zusammenleben funktionieren und wer kümmert sich um die nächste Generation?

Man erlebt die Geschichte aus Callies Perspektive, erfährt, warum sie sich für die Arbeit bei Prime Destination entschließt, wird mit hässlichen Details konfrontiert und kämpft letztendlich mit ihr gegen einen Bösewicht an, der natürlich auch in dieser Dystopie nicht fehlen darf.

Das Ende weist zwar spannende Züge auf, wurde mir persönlich aber zu sehr überladen und die Geschichte löst sich in einem diffusen Wohlgefallen auf.

Gefehlt haben mir außerdem Hintergrundinformationen zum Sporenkrieg. Wer waren die Gegner und sind alle Middles auf der Welt ausgestorben? Auf diese Fragen gibt uns Lissa Price leider keine Antworten, aber hier hoffe ich auf den zweiten Teil.

Trotz einiger Mängel habe ich „Starters“ sehr gern gelesen. Der flüssige Schreibstil, die nüchterne Erzählweise und die einnehmende Grundthematik haben für kurzweilige Lesestunden gesorgt und konnten mich trotz des oberflächlich geratenen Rahmens für sich einnehmen.

Die Starters-Enders-Dilogie:
Starters
Enders

© NiWa