Rezension

Aus dem Leben des Todes...

Die Bücherdiebin
von Markus Zusak

Bewertet mit 5 Sternen

Als das Buch vor einigen Jahren auf den deutschen Markt kam, hatte ich es leider verpasst. Nun habe ich es endlich gelesen.

Das Buch ist aus einer ungewöhnlichen Perspektive erzählt, nämlich der des Todes. Er hat viel zu tun in den Jahres des 2. Weltkriegs, sein "Chef" fordert immer neue Höchstleistungen von ihm. Trotzdem nimmt er sich die Zeit einige der Menschen genauer zu betrachten, mit denen er zu tun hat. Die neunjährige Liesel Meminger lernt er kennen, als er ihren kleinen Bruder holt, er stirbt bei einer Zugfahrt. Liesel ist auf dem Weg zu ihren neuen Pflegeeltern und sie stiehlt auf dem Weg zu ihnen ihr erstes Buch, eine Anleitung für Friedhofsgärtner, obwohl sie gar nicht lesen kann. Gemeinsam mit ihrem Pflegevater Hans arbeitet sie sich aber mühsam in das Lesen ein und danach kann sie nicht aufhören Bücher zu stehlen. Hilfe bekommt sie ausgerechnet von der Gattin des Bürgermeisters, an die sie Wäsche ausliefern muss, die ihre Pflegemutter Rosa wäscht und bügelt. Dann kommt Max zur Familie, ein Jude, der im Keller versteckt wird.

Das Buch ist einfach wunderbar geschrieben, feinfühlig, phantasievoll und mit ungewöhnlichen Wendungen.

Vor dem zeitlichen Hintergrund der Nazidiktatur spielt sich das mühsame Leben der armen Leute ab mit allen ihren Nöten und Sorgen. Sie versuchen sich in ihrem Leben so gut es geht einzurichten, aber einige von ihnen stellen sich auch mutig gegen die Diktatur und versuchen aus reiner Menschlichkeit zu helfen. Besonders sticht da Liesels Pflegevater Hans hervor, er ist ein sensibler Mann, der ohne viele Worte das Nötige tut und sich nicht verbiegen lässt, auch wenn er Nachteile befürchten muss. Aber auch Rosa hat ein gutes Herz, das sie allerdings hinter ihrer Schroffheit gut verstecken kann.

Das Buch ist nie langgweilig, aber es ist kein reines Jugendbuch, sondern für Erwachsene so interessant wir für Jugendliche. Unbedingte Leseempfehlung, wie auch bei den weiteren Büchern von Markus Zusak!