Rezension

Aus dem Leben eines (Ex) Tennisprofis

Das Haifischhaus - Rüdiger Barth

Das Haifischhaus
von Rüdiger Barth

Bewertet mit 4 Sternen

** Als er sich später fragte, warum er im Folgenden tat, was er tat, konnte er es nur als Reflex erklären. Als Instinkthandlung, gegen jede Logik, gegen jede Vernunft, gegen jede Wahrscheinlichkeit. **

Toto "Mountain" Berger, 38, Ex-Tennisprofi, gescheiterte Ehe, kaputter Körper und hochverschuldet. Da fordert ihn die derzeitige Nr. 1 zu einem letzten Match heraus. Einsatz: Alles oder Nichts.... Für Toto Zeit sein Gefolge - die Sherpas - wieder zusammenzutrommeln und die alten Knochen ein letztes Mal auf Vordermann zu bringen. Aber zu welchem Preis?

Es sind teilweise schon tiefe und interessante Einblicke in den Profisport und das Wesen eines (vielleicht nicht jedens) Profisportlers - gewisse charakterliche Wesenszüge gehören wohl einfach dazu, sonst wäre man nicht dort wo man ist. 

Muss man Tennisspieler sein, um Rüdiger Barths Debut zu verstehen? Ganz klar, nein - aber man sollte den Sport mögen, um Spaß an dem Roman zu haben. 

Es geht um Freundschaft, Liebe und Verrat - Egoismus und Tunnelblick - Missgunst, Unterstützung und Vertrauen - Erkenntnis und Selbstfindung. Und immer wieder die Frage: Welchen Preis bist du bereit zu zahlen? 

Das ist nicht nur spannend und interessant, der Schreibstil mit seinen sehr kurzen, rasanten Kapiteln gibt dem Ganzen auch ein gewisses Tempo.

Fazit: Ja, "Das Haifischhaus" ist ein spezieller Roman und die Welt in der er spielt, bestimmt nicht jedermanns Sache. Aber für alle, die sich ein wenig für Profisport interessieren - es muss gar nicht Tennis sein - oder sich fragen, wie man nach einer großen Karriere in so eine Schieflage geraten kann, absolut lesenswert!