Rezension

Aus Simenons amerikanischer Phase

Der Uhrmacher von Everton - Georges Simenon

Der Uhrmacher von Everton
von Georges Simenon

Bewertet mit 5 Sternen

Der Uhrmacher von Everton

 

Die Georges Simenon-Romane ohne Maigret sind etwas Besonderes. Es sind wuchtige Gesellschaftsportraits, die freilich auf eine simple Moral verzichten. In gewisser Hinsicht sind sie erbarmungslos.

Auf Der Uhrmacher von Everton trifft das auch zu. Der Uhrmacher ist ein ruhiger, stiller Mann, der ein ruhiges, stilles Leben in einer US-amerikanischen Kleinstadt führt. Neben seiner Arbeit ist ihm sein 16jähriger Sohn Ben das wichtigste. Dann erfolgt ein Ereignis, dass sein ruhiges Leben verändert.

 

Es gibt auch mal einen Rückblick, durch den man die Figur noch besser kennenlernt. Simenons Gespür für die Psyche des Mannes ist enorm.

Mich beeindrucken gerade die ruhigen Passagen des Alltags eines durchschnittlichen Mannes, den Simenon detailliert schildert. Wirklich lesenswert.

 

Das amerikanische Setting passt gut, wobei man wissen muss, das Georges Simenon damals in den USA lebte, als er den Roman schrieb.

 

Das Buch wurde auch verfilmt. Daher kennen vielleicht einige den Stoff.

Erwähnenswert ist auch noch das Nachwort des Journalisten Philipp Haibach.