Rezension

Auseinandersetzungen mit Elternschaft und Weiblichkeit

Nie, nie, nie -

Nie, nie, nie
von Linn Strømsborg

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
„»Ich will keine Kinder, nicht mit ihm, mit niemandem. Schon gar nicht mit mir selbst.«

Sie ist fünfunddreißig – und hat sich schon vor Jahren entschieden, keine Kinder zu bekommen. Davon, wie sich diese Entscheidung auf ihre Beziehungen zu Freunden, den Eltern und nicht zuletzt dem Partner auswirkt, berichtet die Ich-Erzählerin in diesem Buch: Ihr Umfeld hat Schwierigkeiten, ihre Haltung zu akzeptieren, immer wieder wird sie mit diesem Thema konfrontiert. Da ist ihr langjähriger Partner Philip, der sich zunehmend unsicher ist, ob er mit der Einstellung seiner Freundin leben kann. Ihre Mutter strickt ohnehin seit Jahr und Tag Babykleidung in der Hoffnung auf ein Enkelkind. Als dann die beste Freundin Anniken Nachwuchs bekommt, verändert sich alles. 
Aber kann man wirklich nur mit Kind eine Familie sein? Wieso wird von jeder Frau erwartet, dass sie Mutter werden will? Und warum fällt es vielen Menschen so schwer, andere Lebensentwürfe zu akzeptieren?

Linn Strømsborgs Erzählerin beschäftigt sich mit Fragen, die sich jede Frau – ob Mutter oder nicht – irgendwann stellt. ›Nie, nie, nie‹ ist ein Buch der Stunde, das sich mit Elternschaft und Weiblichkeit auseinandersetzt, und zwar auf ehrliche, warmherzige und anrührende Weise.“

Schreibstil/Art:
Die etwas eigenwillige Ich-Erzählerin in diesem Buch argumentiert stellenweise mit klugen und weisen Antworten warum sie keine Kinder haben möchte. Die immer wiederkehrendenden Rechtfertigungen machen zu schaffen und hinterlassen einen nachdenklich. Dass auch eine Beziehung drunter leidet, macht die Autorin gut deutlich. Der Erzählstil beinhaltet vereinzelt unausgesprochene Momente bzw. vergangene Zeit. Als Leser wird man also mit Infos nicht überladen, muss sich aber die eine oder andere Handlung denken. Schnelle Zeitsprünge behalten einen guten Rhythmus bei, man hat also nicht das Gefühl etwas zu verpassen. 

Fazit:
Da ich, genau wie die Protagonistin, keine Kinder haben möchte, hab ich mich sehr verstanden gefühlt. Ihr Standpunkt ist deutlich und trotzdem machen es die Menschen um einen rum, es nicht einfach. Die ewigen Auseinandersetzungen strapazieren die Nerven und zerren an den Beziehungen/Freundschaften.
Die vielen Botschaften sind gut vermittelt allerdings empfand ich manche Szenen unsinnig. Dass das Thema „Kinderkriegen“ hier im Vordergrund steht, ist mir klar, ich hätte mir nur zwischendurch mal Pausen von dem Thema gewünscht. Ich hatte einfach oftmals das Gefühl, dass sich manche Passagen wiederholen. 

Die Thematik ist dennoch hochaktuell und Bücher solcher Art sehr im Trend. Mich hat die Geschichte zwar an das ein oder andere gelesene Buch erinnert aber trotzdem zufriedenstellend zurückgelassen.