Rezension

Ausflug in das 17. Jahrhundert mit einer Prise Krimi aus unserer Zeit

Das Geheimnis der klingenden Messer -

Das Geheimnis der klingenden Messer
von Regine Brühl

Bewertet mit 4 Sternen

Historisch interessanter Erzählstrang, aber wenig Krimi, lesenswert.

Buchhändlerin Inga wird in der Eifel Zeugin eines Mordes, der während der traditionellen Verbrennung von Stroh am ersten Fastensonntag spektakulär in Szene gesetzt wird. Bei den Ermittlungen begegnet sie dem Polizisten Christopher, den sie von früher kennt. Gemeinsam gehen sie dem Mord auf den Grund, es bleibt auch nicht bei dem einen Mord. Parallel wird Inga immer wieder von Visionen übermannt, die bei ihr wirklichkeitsnahe Erinnerungen an ihr Leben als Hebamme Johanna im 17. Jahrhundert auslösen.
Die Sprache ist ungekünstelt und wirkt natürlich, das Buch liest sich sehr flüssig. Erzählt wird dabei in der Ich-Form, wobei wechselweise die Perspektive verschiedener Personen eingenommen wird. An die Wechsel musste ich mich zu Beginn erst gewöhnen und stilistisch hätten die verschiedenen Personen unterscheidbarer angelegt werden können. Hilfreich war dabei der Hinweis in der Kapitelüberschrift, aus Sicht welcher Person gerade erzählt wurde.
Durch den großen Anteil des historischen Erzählstranges gerät der ursprüngliche Kriminalfall etwas ins Hintertreffen. Wobei mir persönlich der geschichtliche Teil in dem Buch am besten gefallen hat. Die Charaktere sind in dem Buch unterschiedlich gut beschrieben. Der Ehemann Max wirkt sehr blass und der sympathische Christopher als Polizist ist in Verhalten und Handlungsweise für mich fern jeder Realität. Inga wurde in der Rolle als Johanna deutlich besser herausgearbeitet, mit ihr konnte man mitfiebern. Ich hatte auch das Gefühl, dass der historische Hintergrund gut recherchiert wurde. Während ich keinen echten roten Faden im Kriminalfall erkennen konnte, bei dem zudem noch Nebenschauplätze ablenken, ist dies vor Johannas Zeithorizont besser gelungen. Gut gefallen hat mir auch die Aufstellung am Buchende, welche erwähnten Figuren tatsächlich auf realen Personen basierten. Unterm Strich würde ich das Buch mit 3,5 Sternen bewerten. Da mir der historische Ausflug gut gefallen und das Buch mich unterhalten hat, vergebe ich 4 Sterne.