Rezension

Außergewöhnlich, aber gut

Pfaueninsel - Thomas Hettche

Pfaueninsel
von Thomas Hettche

"Pfaueninsel" von Thomas Hettche hatte ich schon länger auf meiner Wunschliste, allein wegen des schönen Covers. :-)

Als ich das Buch dann in der Buchhandlung in der Hand hatte, war ich zum einen total begeistert über den schönen Stoffeinband und zum anderen ziemlich überrascht, wie dünn das Buch ist. Ich hatte im Internet schon einiges darüber gelesen und hatte eigentlich mit einem dicken Schmöker gerechnet, auf die Seitenanzahl hatte ich allerdings gar nicht geachtet. :-D

Was das Buch so außergewöhnlich macht, ist vor allem die Sprache. Hettche bedient sich einer sehr alten, poetischen Sprache, welche perfekt in die Zeit passt, in der die Geschichte spielt. Der Leser begleitet die kleinwüchsige Marie, die zusammen mit ihrem Bruder Christian, der ebenfalls kleinwüchisg ist, in Kinderjahren auf die Insel kommt und verlässt sie erst wieder im Greisenalter. Marie ist das Schlossfräulein der Insel und hat allein die Aufgabe, die Insel mit ihrer Anwesenheit noch exotischer wirken zu lassen. Man stellt sich ihr Leben sowie die Insel wirklich wie ein riesiges, künstliches Paradies vor, in dem Tiere, Pflanzen sowie auch Architekturstile aus der ganzen Welt einen Platz finden und in dem immer Sommer ist. Was sich paradiesisch anhört, hat allerdings auch seine Schattenseiten und somit sind die Hauptthemen des Romans sowohl Schönheit als auch ihre Vergänglichkeit.

Mir hat das Buch eigentlich sehr gut gefallen. Allerdings hätte man die Geschichte durchaus noch weiter ausbauen können, da die Lebensgeschichte von Marie an sich viel Potenzial bietet. So bleiben die Charaktere leider irgendwie zu vage und die Geschehnisse ziehen durch teilweise große Zeitsprünge zu schnell an einem vorbei. Schade, eigentlich :-)