Rezension

Außergewöhnlich, aber gut

Asche zu Asche, Sterne zu Staub - Wiebke Schmidt-Reyer

Asche zu Asche, Sterne zu Staub
von Wiebke Schmidt-Reyer

Absolut außergewöhnliche Familiengeschichte mit einem Touch Mystik

Kim erzählt die Geschichte ihrer Familie, allen voran Großmutter Auguste, die kein einfaches, aber dennoch ein erfülltes Leben hatte, und ihrer drei Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Als Auguste stirbt, finden sich alle in ihrem Haus ein, um zu räumen, zu sortieren und vor allem über Augustes Leben zu philosophieren. Dabei entdecken sie, dass Auguste ihnen ihr ganzes Leben lang etwas verheimlicht hat, das einfach unglaublich ist

Die Geschichte gehört zum Genre des magischen Realismus. Ich muss zugeben, dass ich vorab überhaupt nicht wusste, was man darunter zu verstehen hat. Ich möchte das hier auch nicht weiter ausführen, denn das kann jeder, der es auch nicht weiß, im Internet nachlesen.

Ich bin daher relativ unvoreingenommen an die Geschichte rangegangen. Die ersten Seiten fand ich wegen der vielen Namen und Verwandtschaftsverhältnisse eher verwirrend. Auch an den Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen, aber eigentlich nur wegen der langen und verschachtelten Sätze.

Was mich auch etwas erschlagen hat, sind diese megalangen Abschnitte. Ich mag lieber mehr, dafür kürzere Abschnitte. Dann finde ich nach einer Pause schneller wieder rein und lese auch mal "schnell noch einen Abschnitt" mehr.

Aber das ist alles eher nebensächlich. Die Sprache an sich finde ich einfach wunderbar, weil sie so blumig ist. Wichtig ist ja auch die Geschichte an sich, und nach den ersten etwas verwirrenden Seiten war ich relativ schnell so weit, dass sie mich wirklich fesselte.

Ich war von der Geschichte wirklich angetan und wollte stets wissen, wie es weitergeht, auch wenn sie einige wenige Schwächen hat und ich die Lebensgeschichte einiger Familienmitglieder spannender fand als andere. Aber die Menschen selbst sind ja auch nicht gleich, darum ist das auch in Ordnung. Auf jeden Fall sind die einzelnen Charaktere wunderbar herausgearbeitet.

Seitdem ich das Buch gelesen habe, habe ich auch das Genre des magischen Realismus begriffen. Leicht phantastisch, aber dennoch realistisch genug, dass es einem fast „normal“ vorkommt

Ich kann für das Buch eine klare Leseempfehlung aussprechen und bewerte es mit guten 4 von 5 Sternen.