Rezension

Außergewöhnlich, spektakulär, megaspannend - der erste Fall für Olivia Holzmann

Im Auge des Zebras -

Im Auge des Zebras
von Vincent Kliesch

Bewertet mit 5 Sternen

Der Auftakt zur Olivia Holzmann-Reihe ist zugleich das Ende der Severin Boesherz-Reihe. Ein aufsehenerregender, brisanter Fall, eine sympathische und engagierte Ermittlerin und Boesherz´ ungewöhnliche Fähigkeiten - das alles kombimiert Vincent Kliesch zu einem megaspannenden Thriller :)

"Im Auge des Zebras" von Vincent Kliesch ist als Taschenbuch mit 362 Seiten bei Knaur TB erschienen.

Es handelt sich um den -wie ich finde äußerst gelungenen- Auftakt der neuen Olivia Holzmann - Reihe des Bestsellerautors.

Zum Inhalt: In ganz Deutschland verschwinden Jugendliche und ihre Eltern werden kurz darauf ermordet aufgefunden. Das alles geschieht zur selben Zeit. Und alle Spuren deuten auf ein und denselben Täter...unmöglich? Die Zeit rennt, die Entführungsopfer schweben in höchster Gefahr und Olivia Holzmann, Kommissarin beim LKA Berlin, tappt im Dunkeln. Ihr Mentor Severin Boesherz lässt sie erstmal zappeln, und Esther Wardy, die pensionierte Kommissarin, die vielleicht hilfreich sein könnte, zeigt sich auch zunächst zögerlich, in den Fall einzusteigen. Also beschließt Holzmann, ungewöhnliche Wege zu beschreiten, die sich hart an der Grenze zwischen erlaubt und kriminell bewegen...

Meine Meinung: Vincent Kliesch hat es auch mit diesem Thriller geschafft, mich von der ersten Seite an zu fesseln und permanent mitfiebern zu lassen. Sein Schreibstil ist sensationell, er versteht es einfach, nervenaufreibende Spannung zu erzeugen, jede Menge unvorhersehbarer Wendungen einzubauen und einen actionreichen Showdown zu liefern.

Die kurzen Kapitel und häufigen Wendungen geben dem Leser das Gefühl, sich beim Rodeo oder in einer Achterbahn zu befinden - häufige Richtungs- und Tempowechsel garantiert ;)

Die Thematik des Falls ist ausgesprochen brisant und aufwühlend, die Protagonisten sind einzigartig und ihre Fähigkeiten außergewöhnlich. Kliesch schreibt wie gewohnt sehr detailliert und facettenreich, so dass man fast schon mittendrin ist im Geschehen und es einen einfach nicht mehr loslässt...

Kommissarin Olivia Holzmann ist sympathisch, engagiert und scheint sehr taff und unerschrocken - oft wirkt sie dann allerdings auch verletzlich und mit der Verantwortung fast überfordert. Ich bin sicher, ihr Selbstbewusstsein wird sich noch stärken, ihre Entwicklung ist ja noch ausbaufähig. Und vor allem hat sie einiges von ihrem Mentor gelernt, und so greift auch sie zu ungewöhnlichen Methoden.

Severin Boesherz lebt ja beinahe überirdisch in seiner ganz eigenen Welt, seine Hellsichtigkeitsind jedoch in der banalen Realität überaus nützlich. Allerdings lässt er Olivia hier ziemlich auflaufen, denn er ist der Meinung, dass sie unter Druck besser alles geben kann...na ja, das macht ihn nicht eben sympathisch...Sein Sohn Ferdinand spürt diese besonderen Talente auch in sich erwachen und kann helfen, ich bin gespannt, was er zukünftig damit anfangen wird !

Und Esther Wardy hat in ihrer Laufbahn so viel gesehen und erlebt, ist aber nach wie vor mit vollem Elan dabei, wenn es darum geht, üble Subjekte zu bekämpfen und der gerechtigkeit Raum zu geben.

Besonders gut gefallen hat mir hier, dass der Autor die wichtige, oft unter den Teppich gekehrte Problematik Kindesmissbrauch aufgreift und auch den allgemeinen Umgang damit kritisiert...

Mein Fazit:  Ein wendungs- und actionreicher Thriller mit ungewöhnlichen Ermittlungsansätzen, überraschenden Twists und einzigartigen Protagonisten - ich freue mich definitiv auf den nächsten Fall für Olivia Holzmann!