Rezension

Außergewöhnlicher Selbstfindungstrip

Changers - Drew
von T. Cooper Allison Glock

»Drew« ist der Auftakt der Tetralogie »Changers« von den Autoren T Cooper & Allison Glock-Cooper. In dieser Serie beschäftigt sich das Autoren-Duo mit dem Thema Identität bzw. Selbstfindung. Allerdings auf eine ganz außergewöhnliche Weise.

Der 14-Jährige Ethan ist mit seinen Eltern erst kürzlich nach Tennessee umgezogen und sein erstes Jahr an der Highschool beginnt. Das sollte schon aufregend genug sein – neue Umgebung, neue Schule, neue Lehrer & Mitschüler. Doch plötzlich erwacht er an seinem ersten Schultag als junges blondes Mädchen und versteht die Welt nicht mehr.
Seine Eltern hingegen sind ganz aus dem Häuschen und erklären ihm, dass er ein Changer ist. Wie sein Vater gehört er einer alten Menschenart an, die sich während ihrer Schulzeit viermal in eine andere Person – Junge oder Mädchen – verwandeln, bevor sie eine feste Identität wählen.

Auch wenn Ethan schon nach 17 Seiten seine weibliche Identität »Drew Staifer« annimmt, steckt er anfangs noch in ihr. Dies merkt man insbesondere an den Gedankengängen, die seine Schwierigkeiten mit der neuen »V« (eine der vier Changer-Versionen) perfekt widerspiegeln.
Durch seine sympathische, liebenswerte und trockene Art brachte er mich ziemlich oft zum Schmunzeln. Besonders in den Momenten, wenn er sich mit typischen Mädchenproblemen herumschlagen musste und die Erkenntnis erlangte, dass auf der Damentoilette die wichtigsten Informationen ausgetauscht werden. Ja, es gibt auch Klischees, die sich bewahrheiten.

Klischeehaft sind auch manche Figuren in dieser Geschichte. Zum Beispiel die Oberzicke, die mit ihrer Gefolgschaft auf den Schwächeren rumhackt; der Proll, der sich für unwiderstehlich hält und das einfühlsame Mädchen, das zur besten Freundin wird. Nichtsdestotrotz sind diese Persönlichkeiten fabelhaft gelungen und nicht wegzudenken.

Neben den Themen Freundschaft, Zickenkrieg, erste Liebe spielt aber auch die Konfrontation mit dem »Rat der Changers« eine Rolle. Denn diese Behörde erinnert stark an eine Sekte. Sie stellen strenge Regeln auf, die in einer »Changers-Bibel« niedergelegt sind und eingehalten werden müssen. Allerdings werden die meisten Hintergrundinformationen zu den Changers nur oberflächlich angeschnitten und bleiben im Verborgenen. Was einerseits schade ist, aber andererseits für die Aufrechterhaltung des Spannungsbogens beiträgt.

Trotz der unzureichenden Informationen, die sicherlich beabsichtigt sind, ist die Geschichte unterhaltsam und wird keineswegs langweilig. Auch der jugendlich-frische und freche Erzählstil trägt dazu bei.

Im Anhang gibt es auch noch ein Glossar, in dem alle relevanten Begriffe rund um die Changers erklärt werden.

Fazit: Ein fantastisches Jugendbuch über das Thema Selbstfindung in einer außergewöhnlichen, humorvollen und charmanten Umsetzung. Diesen unterhaltsamen Roman kann ich alt Alt und Jung empfehlen. Ich selbst freue mich schon auf den zweiten Band!

Gesamtwertung: 4,5 von 5 Punkten