Rezension

Authentisch und berührend

Vom Ende der Einsamkeit
von Benedict Wells

Jules Moreau ist 11 Jahre alt, als er und seine Geschwister zu Waisen werden. Nach dem Unfalltod der Eltern kommen Jules, Marty und Liz in eine Internat und versuchen , jeder auf seine eigene Art und Weise mit dem grossen Verlust fertig zu werden. Jules freundet sich mit Alva, eine Mitschülerin an, und verliebt sich unsterblich in sie. Doch der Kontakt bricht ab und erst Jahre später treffen sie sich wieder.

Die Geschichte um die drei Kinder, die ihre Eltern verlieren, hat mich erst mal tief in meinem Innersten berührt. Ich konnte nicht anders, als Mitleid zu empfinden. 

Der Autor hat es mir durch seinen prägnanten fesselnden Schreibstil sehr schnell ermöglicht, ein Beziehung zu Jules aufzubauen. Authentisch und echt ist der kleine Junge skizziert worden.Sein riesengrosser Verlust, die spätere Trennung von seinen Geschwistern, machen betroffen und sprachlos.
In erster Linie handelt die Geschichte von Tod , Einsamkeit und Abschied nehmen...für mich wurde vor allem im vorgerückten Alter von Jules etwas zu stark auf  Unfall-Krankheit-Schiksalsschlag  der verschiedensten Protagonisten herumgeritten um glaubwürdig zu sein. Hier wäre eine Krankheit ,ein Unfall weniger glaubhafter gewesen.
In zweiter Linie ist die Story aber auch eine Liebesgeschichte..mit dem ganz normalen auf und ab einer Beziehung.
Die Frage, zu der mich Benedict Wells ,nachzudenken animiert hat ist: wie beeinflusst eine schwierige Kindheit unser Leben?Wie geht ein Kind mit dem Verlust der Eltern um...kann es diesen Verlust überhaupt jemals überwinden?
Als Leser begleitet man Jules fast über 30 Jahre seines Lebens.Und man kann hautnah beobachten, wie die beiden Fragen aus Jules Perspektive beantwortet werden.