Rezension

Authentisch und sehr gut recherchiert

Entlang des Großen Krieges - Thomas Persdorf

Entlang des Großen Krieges
von Thomas Persdorf

Bewertet mit 5 Sternen

Quintus Schneefahl ist die Hauptperson im Roman Entlang des großen Krieges von Thomas Persdorf. Er lebt mit seinen Eltern Ludovika und Otto Wilhelm in Frankfurt am Main. Sein Vater bezeichnet die Mutter als „zur Zucht ungeeignet“. Die hatte vier Fehlgeburten und danach kam Quintus als lebensfähiger Junge auf die Welt. Allerdings ist er behindert. Er leidet an einer Skoliose im Bereich der Hals- und Brustwirbelsäule. Landläufig hieß es damals, er hätte einen krummen Rücken.

 

Am 28.06.1914 gab es gleich zwei Ereignisse, die das Leben Quintus´ auf den Kopf stellten. Zunächst teilt er seinem Vater mit, dass er sein Studium abbricht und dann hört er zudem noch vom Tod des Thronfolgers Franz-Ferdinand und seiner Ehefrau. Was kommt, das weiß jeder: der Erste Weltkrieg mit vielen Toten und Schwerverletzten. Quintus reist mit der Eisenbahn zum Gut Dankenthal und wird dort Hauslehrer beim Eigentümer des Hofes, dem Baron von Wachen. Er unterrichtet die Zwillinge Arabella und Alexandra.

 

Als Adolf Alexander von Wachen an der Front in Frankreich stirbt, hat der Pfarrer diese „Trostworte“ für die Hinterbliebenen: „Im unerschütterlichen Glauben an die Schrift und die Worte unseres Herrn lassen Sie uns festhalten, an der Gewissheit, dass dem für Kaiser und Reich Gefallenen eine Heimstätte bereitet ist im Hause Gottes, so wie es das Evangelium uns lehrt.“ Das Buch Entlang des großen Krieges ist also nicht nur bitter ernst zu nehmen.

 

Mir gefiel das Buch ausgesprochen gut. Thomas Persdorf hat es verstanden, die damaligen Ansichten und Meinungen authentisch niederzuschreiben. Die Sprache ist ebenfalls der zurückliegenden Zeit angepasst. Viele historische Fakten, die im Buch Entlang des großen Krieges genannt werden, sind belegt und die Recherche erfolgte akribisch. Ein Buch welches ich gewiss noch mehrmals lesen werde.