Rezension

Authentischer, ruhiger Krimi

Wisting und der Tag der Vermissten - Jørn Lier Horst

Wisting und der Tag der Vermissten
von Jørn Lier Horst

          William Wisting lässt ein Fall nicht los: Das Verschwinden von Katharina Haugen 24 Jahre zuvor. Zu ihrem Todestag kramt er die alten Fallakten heraus und hofft, aus Ungereimtheiten die Lösung zu finden. Außerdem trifft er sich jedes Jahr mit Katharinas Ehemann, Martin Haugen, trinkt mit ihm Kaffee und spricht über den Fall. Dieses Jahr ist jedoch alles anders, weil Martin am Todestag nicht zuhause und auch nicht zu erreichen ist. Außerdem taucht Ermittler Adrian Stiller auf, der aus anderen Gründen auf Martin Haugen gestoßen ist.

Jørn Lier Horst hat einen sehr ruhigen und ausgeglichenen Schreibstil, durch den sich die Kapitel schnell und flüssig lesen lassen. Über William erfahren wir nicht nur, wie er zu dem ungelösten Fall und seiner Freundschaft zu Martin steht, sondern auch viel über sein Privatleben. Darin spielen vor allem Tochter Line und Enkelin Amalia eine große Rolle.

Der Cold Case ist spannend, die Ermittlungvorgehensweisen wirken authentisch und sind schlüssig dargestellt. Auch wenn die Auflösung nicht völlig unvorhersehbar war, ist der Weg dorthin spannend zu lesen.