Rezension

Autobiografie über Barack Obama

Ein amerikanischer Traum, 6 Audio-CDs - Barack Obama

Ein amerikanischer Traum, 6 Audio-CDs
von Barack Obama

Bewertet mit 5 Sternen

Jetzt ist es amtlich: Der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wurde wiedergewählt. Nun hat er noch mal die Chance in den nächsten vier Jahren für “Change” und “Hope” zu sorgen…

Aber wer ist Barack Obama wirklich und wie ist er zu diesem charismatischen Präsidenten geworden?

“Ein amerikanischer Traum – Die Geschichte meiner Familie” ist eine einfühlsame und sehr persönliche Autobiographie Obama’s, welche ganz hervorragend von Leon Boden (u.a. bekannt als Synchronsprecher von Denzel Washington) gelesen wurde.

Barack Obama wollte sich mit seiner Familiengeschichte auseinandersetzen, seine Autobiografie veröffentlichen und somit u.a. einen Beitrag zum Verständnis der Rassenprobleme in den USA leisten. Wie kann man das besser machen, als über seine eigenen Erfahrung zu berichten? Über Identitätskrisen vieler junger afroamerikanischen Bürger, die blaue Kontaktlinsen tragen, sich die Haare glätten und blondieren oder gar ihre Haut bleichen. Letzteres Beispiel hat ihn als Heranwachsenden tief erschüttert und erst auf die Idee gebracht, das auch er anders sein könnte.

Zum Inhalt

Es ist sehr bewegend, den kleinen Barack, von allen Barry genannt (da dieser Name in Amerika viel leichter auszusprechen ist als Barack), ohne seinen Vater aufwachsen zu sehen. Er wird von seiner Mutter und seinen Großeltern großgezogen, lebt zeitweilig in Indonesien und lernt seinen Vater mit ungefähr zehn Jahren zum ersten Mal (und zum einzigen Male) persönlich kennen. Diese distanzierte Beziehung zu ihm, die hohen Erwartungen die der kleine Barack an sich selbst hat – nämlich ebenso schlau und erfolgreich zu werden, wie sein Vater – sowie dessen plötzlicher Tod, sind nur einige Stationen in Barack Obamas Leben, die ihn sehr geprägt haben.
Während er die ersten Schritte seiner politischen Laufbahn in den USA geht, wird ihm bewusst, dass afroamerikanische Bürger durchaus nicht so gute Aussichten haben, ein ebenso erfolgreiches Leben wie alle anderen amerikanischen Bürger zu führen. Er beginnt sich für Minderheiten einzusetzen und studiert in Harvard.
Seine persönlichen Brennpunkte über Herkunft und das Gefühl angekommen bzw. zuhause zu sein, erlebt Obama spätestens dann, als er letztendlich seine Familie und somit seine Wurzeln in Afrika kennen lernte und schließlich seine Frau Michelle traf. Er wurde geerdet und hatte seine Ziele vor Augen.

Mein Fazit

Es ist immer schön ein bisschen Hintergrundwissen über die aktuellen Politiker zu haben, aber diese Autobiografie über Barack Obama bietet viel mehr. Es ist so geschrieben, als würde er selbst vor einem sitzen und einem aus seiner Kindheit und seinem bisherigen Leben bei einer Tasse Kaffee erzählen. Besonders interessant finde ich ist der Aspekt, dass Barack Obama sich nicht scheut, über seine “Jugendsünden” in der Autobiografie zu berichten. Ja, auch er hat sich gegenüber einer afroamerikanischen Mitschülerin mal diskriminierend verhalten, hat sich der Masse angepasst und sich hinterher sehr dafür geschämt. Auch er hatte eine Phase, in welcher ihm die Schulbildung und seine Zukunft reichlich egal waren und er sogar mit Drogen experimentierte. Aber genau das macht Barack Obama zu Barack Obama: Ein charismatischer Präsident, mit vielen persönlichen Ecken und Kanten.

Meine Bewertung – 5 von 5 Sternen