Rezension

Aww, eine süße Omi!

Oma, die Nachtcreme ist für 30-Jährige! - Anja Flieda Fritzsche

Oma, die Nachtcreme ist für 30-Jährige!
von Anja Flieda Fritzsche

Als ich mich für dieses Buch beworben habe, bin ich davon ausgegangen, dass es um die Geschichte von einer 107-jährigen Omi geht. Das stimmt auch, aber es gibt sogar auch noch Oma Mia, die 100 Jahre alt ist. Ich finde es wirklich bemerkenswert, dass bei Omis der Familie ein so hohes Alter erreicht haben und immer noch so fit sind. 

Das Buch berichtet in Form eines Dialoges von unzähligen Geschichten aus dem Leben von Anja Fritzsche und ihren Omas. Aufgrund ihres Alters, steht Oma Maria dabei im Vordergrund und bezaubert die Leser mit ihrer Lebensfreude. Eine Frau, die beide Weltkriege überlebt hat und ganz anderen Verhältnissen aufgewachsen ist, begegnet nach und nach den technischen Errungenschaften der Moderne. Ihre Enkelin kümmert sich rührend um die Omi und ist an allerlei Geschichten interessiert. Was für ein Glück für Maria, die ohne Pause reden kann. Das erinnert mich ein wenig an mich selbst. Sie ist schlagfertig, sehr aktiv und stark. Zudem hat sie einen sehr süßen Humor. Diese merkt man besonders an Stellen wie "Oh, was habe ich nur für ´ne Wampe bekommmen?" und darauf hin "Na ja, wenn ich stehe, ist es besser". Das Buch beinhaltet also sehr viele lustige Geschichten der Senioren. Manche Stellen haben mich hingegen nicht so überzeigt, was aber ganz sicher daran liegt, dass man nicht live dabei war. Aufgeschrieben kann eine Situation niemals so lustig geschildert werden, wie sie wirklich war. Das ist natürlich schade, da müsste man ihre Geschichte verfilmen. Allerdings gibt es auf den letzten Seiten des Buches einige Fotos von Oma Maria und ihrer Enkelin. So wirken die Geschichten noch viel näher und authentischer. Beim Betrachten der Bilder kann man sich dann an das Gelesene zurückerinnern. Zum Beispiel bei dem Bild beim Einkaufen, musste ich wieder daran zurückdenken, dass Anja das Einkaufen mit ihren Omis mit dem Einkaufen mit Kleinkindern vergleicht. Außerdem musste ich schmunzeln, als Maria an einigen Stellen im Buch dann doch ihr Alter lieber verschweigt. Gerade wenn es dann um die Männer geht. Das erinnert mich doch sehr an die Geschichten von meinen älteren Verwandten. 

Das Buch ist gut strukturiert durch die Zwischenüberschriften. Manche Absätze sind dann sehr kurz und andere erstrecken sich über mehrere Zeiten. Die Geschichte ist chronologisch geordnet und immer wieder gibt es ein neues Update, das das derzeitige Alter verzeichnet. Zudem findet man ein Rezept der Omi mitten im Buch, das macht es wirklich sehr sympathisch. 

Ich denke, ich werde jetzt erstmal die Facebookseite von Maria suchen und ihr einen netten Kommentar hinterlassen. Sie ist eine starke Frau und ich hoffe, sie bleibt uns noch einige Jahr erhalten. Ein schönes Buch, gerade für Anja und ihre Nachkommen, die sich dann auch später noch an den wilden Geschichten von Oma Maria erfreuen können.