Rezension

Babendererde, Antje - Isegrim

Isegrim - Antje Babendererde

Isegrim
von Antje Babendererde

Bewertet mit 4 Sternen

Cover und Titel
Das Cover war ein großes Pro-Argument für den Kauf. Ich liebe es einfach. Diese auf alt gemachte Gestaltung passt außerdem perfekt zum Inhalt. Genau wie der Wolf, der da so schön vorne drauf prangt.
Der Titel "Isegrim" passt ebenfalls sehr gut. Er findet im Inhalt auch mehrmals Bezug und die eigentliche Bedeutung ist ja nun mal "Wolf". Und mit der Signalfarbe rot, passt er da sehr schön auf das Cover.

Meine Meinung
Der Anfang des Buches kam mir auf den ersten Blick etwas gezogen vor. Der Leser bekommt zwar einen schönen Einblick in Jolas Leben und allgemein in das Leben in der Kleinstadt (bzw eigentlich ist es ja wirklich nur ein kleines Dörfchen) und ihre verschrobenen Bewohner. Doch gleichzeitig waren da noch viele verschiedene Ereignisse, bei denen ich mir nicht ganz sicher war, wie ich sie einzuordnen hatte. Wenn man sich dann jedoch richtig in das Buch hineinversetzt hat, steckte so gut wie hinter jedem Ereignis eine tiefere Bedeutung. Der Leser ist halt nur gezwungen ein bisschen mitzudenken und vor allem aufmerksam zu lesen. :D
Die Protagonistin und Ich-Erzählerin Jola hat mir als Charakter ebenfalls sehr gefallen. In ihrem Verhalten spiegelt sich deutlich die Tatsache wieder, dass es in ihrer Vergangenheit etwas gab, das sie noch immer mit sich herum trägt und das sie auch noch nicht komplett verarbeiten konnte.
Auch Olek hat mir da sehr gut gefallen. Der Autorin ist es gelungen, die Unterschiede zwischen den beiden Hauptpersonen sehr schön darzustellen. Dabei gefiel mir besonders Oleks Akzent :D
Neben der Liebesgeschichte, die natürlich in ein Babendererde-Buch hineingehört, war auch der Wolf ein großes Thema. An dieser Stelle ist es der Autorin gelungen, aktuelle Probleme der heutigen Gesellschaft mit in die Geschichte hineinzuflechten - und dabei gleichzeitig zu lösen. In diesem Fall zum Beispiel das "Problem", dass der Wolf langsam das Land Deutschland neu für sich entdeckt.
Zudem fand ich es total spannend, wie hier die schwierige Vergangenheit der Kriegsgeneration Deutschlands verarbeitet wurde. Nochmal interessanter fand ich es deshalb, weil wir das Thema vor kurzem selbst gerade im Unterricht behandelt haben. Überhaupt fand ich es auch wirklich gut, wie das Thema Schule mit eingebracht wurde. In den meisten Büchern, wird es ja nur kurz angesprochen so nach dem Motto, Jugendliche müssen halt in die Schule. Und das ist hier eben anders.
Obwohl dieses Buch den anderen Büchern von Antje Babendererde schon irgendwie ähnelt, hatte ich trotzdem das Gefühl, dass irgendetwas anders war. Auch wenn ich nicht genau festmachen kann, was genau es war. Vielleicht liegt es ja auch einfach daran, dass es so lange her ist, dass ich die anderen Bücher gelesen habe.

Fazit
Ein Buch, das man ohne große Bedenken gut lesen kann. Es werden jedoch auch viele problematische Themen der heutigen Zeit und Gesellschaft verarbeitet und sich vehement mit der Vergangenheit auseinander gesetzt. Wie ich finde, eine sehr schöne Kombination, die zum lesen verleitet, sobald man hinein gefunden hat.

Empfehlung
Besonders dann, wenn ihr bereits Antje Babendererde Fan seit, könnt ihr Isegrim gut lesen. Es ist meiner Meinung nach zwar ein wenig anders, als die vorherigen Bücher, da es sich mit schweren Problemen ernster auseinander setzt, doch gleichzeitig passt es perfekt dazu.

 

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