Rezension

Bagdadbahn

Die zitternde Welt -

Die zitternde Welt
von Tanja Paar

Bewertet mit 4 Sternen

Zu Beginn des Buches steht die sehr starke Protagonistin Maria im Mittelpunkt. Sie reist hochschwanger dem Vater des Kindes hinterher, der in Anatolien am Bau der Bagdadbahn arbeitet. Ich fand es sehr erstaunlich, wie selbstbewusst und zielstrebig Maria 1896 durch die Welt ging. Sie lässt sich durch nichts und niemanden einschüchtern und ist sehr wissbegierig. Dies ändert sich leider gegen Ende des Buches und zurück bleibt eine verbiesterte, bösartige, alte Frau. Dazwischen beschreibt die Autorin die Geschichte einer ganzen Generation, die durch politische Umwälzungen und Kriege durchgerüttelt wurden und am Ende jeder für sich versucht, sein Glück zu finden. Gut gefallen haben mir die lebendigen Dialoge und die amüsanten Diskussionen zwischen Wilhelm und Maria. Auch die Charaktere sind gut beschrieben und man konnte sich ihre Handlungsweise gut vorstellen. Das Lesen war jedoch etwas mühsam, da es keinerlei Kapitelaufteilung und auch keine Zeitangaben gibt und man dadurch sehr leicht durcheinander kommen kann. Alles in allem eine interessante Geschichte aus dem Osmanischen Reich, bei der jedoch so einige Dinge nur zwischen den Zeilen zu lesen sind oder man gar nicht weiß, wie sie ausgingen.