Rezension

Band eins war sehr viel besser!

Outlander - Die geliehene Zeit
von Diana Gabaldon

Bewertet mit 3 Sternen

Schade, hatte mich "Feuer und Stein" kaum schlafen lassen, habe ich hier ewig gebraucht, bis ich den Roman beendet habe. Das lag vor allem daran, das die Autorin immer wieder ellenlange Kapitel über Geschehnisse schreibt, sie auch hätten gekürzt werden können. Es war einfach nicht interessant, wenn man immer wieder liest, wie Claire und Jamie wahlweise aufstehen oder schlafen gehen, dazwischen aber im Grunde nichts passiert. 
Dann plötzlich ein über-dramatisches Ereignis, welches vor allem eines zeigt, das die Autorin nicht so recht wusste, wie sie zu einem bestimmten Ereignis hinleiten sollte, außer mit unnötigen Vergewaltigungen. Dabei ist wieder einmal auffällig, das der "heiligen" Claire nie etwas passiert. Diese Zufälle häufen sich langsam, das fand ich etwas ermüdend und zu konstruiert erzählt. 

Für mich persönlich wäre vor allem die Rahmenhandlung viel spannender gewesen. Ich hätte gerne viel mehr über die Zeit erfahren, als Claire wieder zurück in ihr altes Leben kommt. Leider erfährt man kaum etwas über ihr Leben mit Frank und der Tochter Brianna. Wie ist die Beziehung der Tochter zur Mutter, auch das wird kaum beleuchtet. Viele Reaktionen Briannas sind daher nicht ganz verständlich. Außerdem, gebe ich zu, das es viel spannender gewesen wäre, zu erfahren, wie Jamie auf seine Tochter reagieren würde, als sich zu fragen, wie Claire wieder nach Hause gelangt ist. 

Zwar werden durchaus ein paar Handlungstränge abgerundet, aber irgendwie darf nicht mal Jack Randall wirklich böse bleiben. Da war mir zu viel konstruierte Harmonie, in manchen Teilen der Geschichte.  An anderer Stelle, hatte ich auch den Eindruck das die Figuren nicht mehr so ganz zu dem passten, was ich aus "Feuer und Stein" noch wusste. Für mich bleibt es unverständlich, weshalb nicht die Hölle losbricht, wenn Jamie wieder auf seine Verwandten trifft. Immerhin sind sie an Claires und seiner Flucht nicht ganz unschuldig.Auch die Figur der Geillis Duncan, die von Claire in den 60er Jahren gesucht wird um sie daran zu hindern den Steinkreis überhaupt zu betreten, wäre für mich spannend gewesen.  Leider bekommt diese Idee nur  ein paar Seiten und dann ist das auch wieder beendet. Für mich war es daher irgendwie überflüssig, die Suche überhaupt ein zu binden. 

Ich finde das die Autorin mit ihrem zweiten Band, vor allem die Leichtigkeit und den Witz, von "Feuer und Stein" nicht erreichen konnte. Sie hat für mich das Potential ihrer Idee nicht ganz ausgeschöpft. Stattdessen weißt der Roman einige Längen auf und wirkt an vielen Stellen wahlweise zu dramatisch oder schlichtweg langweilig. Trotzdem, ich mag sowohl Claire als auch Jamie und die Figuren um sie herum. Außerdem will man nach dem letzten Satz des Buches dann doch weiter lesen. *g*