Rezension

Barclay peitscht den Leser durch das Buch

Kein Entkommen - Linwood Barclay

Kein Entkommen
von Linwood Barclay

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt

Promise Falls

David Harwood ist Reporter beim Standard und macht sich mit seiner Frau Jan und seinem vierjährigen Sohn Ethan auf den Weg in den Five Mountains Vergnügungspark. Dort wollen sie einen schönen Tag miteinander verbringen. Jan wirkt in letzter Zeit oft niedergeschlagen und David vermutet Depressionen dahinter.

Als David ein Eis holen geht und Jan einen Moment nicht aufpasst, weil sie sich einen Stein aus dem Schuh holen will, ist Ethan verschwunden und David beginnt sofort mit der Suche. Er findet den schlafenden Ethan auch in seinem Buggy wenig später, doch dann ist auf einmal Jan unauffindbar... Hat sie sich das Leben genommen ?

David gerät wird rasch vom Opfer zum Verdächtigen, denn auf der Videoüberwachung des Parks ist nur zu sehen, wie er und Ethan diesen betreten – keine Spur von Jan... Und laut Onlinebuchung wurden auch nur für ihn und seinen Sohn Karten bestellt...

Zudem findet David noch heraus, dass seine Frau wohl nicht die ist, die sie vorgab zu sein, als er ihre Geburtsurkunde findet und ihre Eltern aufsucht. Mehr sei an dieser Stelle besser nicht verraten...

Autor

Linwood Barclay stammt aus den USA, lebt aber seit seiner Kindheit in Kanada. Er arbeitete lange als Journalist und hatte eine beliebte Kolumne im Toronto Star. Seit dem Erscheinen seines ersten Thrillers „Ohne ein Wort“ ist Barclay ein internationaler Bestsellerautor. Er hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit seiner Frau in der Nähe von Toronto.

Cover

Da die Geschichte in einem Vergnügungspark ihren Anfang nimmt, finde ich das Cover mit dem Kettenkarussell passend und diese gelb-grün wirkt auch nicht zu fröhlich – ist ja schließlich ein Thriller.

Mein Eindruck

Mein erstes Buch von Barclay war „Ohne ein Wort“, das ich geradezu verschlungen habe. „Dem Tode nah“ fand ich dann leider nicht mehr so gut, so dass ich „In Todesangst“ gar nicht mehr gelesen habe.

Mit „Kein Entkommen“ knüpft er für mich wieder an die Genialität seines erstes Thrillers an. Er beschreibt nicht nur eine Achterbahn in seinem Buch, er nimmt den Leser auch auf diese mit. Barclay peitscht den Leser geradezu durch die Geschichte und man kommt kaum zum Durchatmen. Sein Thriller liest sich flüssig, er schreibt nicht allzu ausschweifend, aber dennoch detailliert genug, so dass man auch über Hintergründe und Beweggründe Einiges erfährt, was mir sehr gut gefallen hat, denn zuviele Ausschweifungen finde ich immer hinderlich in einem Thriller, die nehmen mir dann die Spannung teilweise. Zum Glück ist das hier nicht der Fall gewesen.

Der Autor nutzt recht kurze Sätze und Kapitel, diese sind aber sehr aussagekräftig und unterstreichen den spannenden Verlauf nur umso mehr.

Ich finde, man merkt deutlich, dass Barclay selbst lange als Journalist gearbeitet hat, so glaubwürdig beschreibt er David und seine Arbeit. Er wechselt in der Perspektive von David als Ich-Erzähler im nächsten Kapitel bzw. Abschnitt dann mal zum Kommissar oder zu anderen Personen. Durch David fühlt man sich nah am Geschehen beteiligt, aber auch die andere Erzählperspektive nimmt nichts von der Spannung, im Gegenteil. Sowas findet sich eher selten in Thrillern, die oft durch diese Erzählweise ein wenig „gebremst“ werden, finde ich.

Das Buch wird in 5 Teilen erzählt, die jeder wichtige Ereignisse enthalten und diese Unterteilung ist sehr stimmig.

Ergo

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und wer Wert auf gute Thriller legt, deren Spannung einen an den Seiten fast festkleben lässt, der ist hier goldrichtig !