Rezension

Basiswerk zu Papageienkrankheiten

Leitsymptome bei Papageien und Sittichen - -

Leitsymptome bei Papageien und Sittichen
von -

Bewertet mit 5 Sternen

Das Sachbuch „Leitsymptome bei Papageien und Sittichen“ von Michael Pees erschien im Oktober 2010 in der überarbeiteten und erweiterten 2. Auflage über den Enke Verlag. Es handelt sich um ein Taschenbuch mit 360 Seiten. Bei dem Buch handelt es sich um einen diagnostischen Ratgeber mit Therapieansätzen. Es erschien im Rahmen des Verlagsprogramms „kleintier.konkret / praxisbuch“.

 

 

Inhalt:

Der Wellensittich frisst nicht, der Graupapagei zeigt Kreisbewegungen, der Ara hat einen kahlen Bauch. Wie finden Sie bei solch unspezifischen Symptomen die Ursache der Erkrankung?

Ganz einfach: mit einem roten Faden. Dieses Buch führt Sie vom Leitsymptom über die sichere Diagnose bis zur Therapie:

 

übersichtliche Fließdiagramme für jedes Leitsymptom

Allgemeinuntersuchung, bildgebende Diagnostik und Labordiagnostik mit praktischen Anleitungen

Erkrankungsteil mit ausgewähltem Bildmaterial

ausführliches Medikamentenverzeichnis

 

So sind Sie gerüstet für den gefiederten Patienten.

 

 

Cover und Gestaltung:

Das Cover ist in 3 Teile gegliedert. Den obersten Teil mit weißer Schrift auf blauem Grund. Hier steht der Titel des Buches. Der zweite Teil ist in orange und die Schrift weiß und blau. Neben dem Titel der „Reihe“ in der das Buch erschienen ist und dem Herausgeber finden sich hier Infos zur Auflage und zu etwaigen Erweiterungen. Im unteren Teil ist ein Bild der jeweiligen Tierart, die im Buch behandelt wurde, in dem Fall also von Papageien. Hier sind 2 Gelbbrustaras mit erheblichen Gefiederschäden zu sehen. Im Inneren des Buches finden sich neben zahlreichen Tabellen, Diagrammen und Zeichnungen auch professionelle Fotografien von Verletzungen und Krankheiten bei Vögeln.

 

 

Aufbau und Stil:

Viele Papageienhalter haben das Problem, dass sich ihr Haustierarzt nur am Rande mit Exoten oder gar Papageien auskennen. So gibt es in und um die Metropole Berlin zwar jede Menge Tierärzte, aber nur eine Handvoll sogenannte „Vogelkundler“, dass heißt Tierärzte, die sich auf Ziervögel (vornehmlich Papageien) spezialisiert haben. Diese sind meist weit weg und nicht selten auch schlicht überfüllt. Es ist daher für viele Vogelhalter von Vorteil, wenn sie die Symptome ihrer kranken „Geier“ von selber erkennen und wissen, wie diese Therapiert werden. In vielen Fällen kann der Tierarzt dem Vogel leider nicht mehr helfen oder die Krankheit kann mit einfachen therapeutischen Mitteln überwunden werden. So reichen bei den „Volkskrankheiten“ der Papageien wie das „Federrupfen“ oft einfache Umstellungen der Haltungsbedingungen, um Erfolge zu erzielen. Es gibt zwar zahlreiche Publikationen und einige Fachzeitschriften, die diese Themen behandeln, aber meist nur Stückwerk bieten und oft die fachlichen Aspekte außen vor lassen. Das Buch bietet auch eine gute Grundlage für Tierärzte, die sich auf Exoten und vor allem Papageien spezialisieren wollen.

 

Aber Achtung!!! Wie auch in der Humanmedizin gilt: Ein Fachbuch kann nie die Meinung eines Facharztes ersetzen. Sollten sich bei der Eigentherapie keine Erfolge einstellen oder man mit seinem Latein am Ende sein, ist das Aufsuchen eines vogelkundlichen Tierarztes nicht nur ratsam, sondern die einzigste Lösung.

 

Das Buch ist in 5 Teile gegliedert. Der erste Teil befasst sich mit der Allgemeinuntersuchung. Hier werden Themen wie die Anamnese oder Untersuchungen an den Tieren beschrieben. Der zweite Teil befasst sich mit der Medikamentenapplikation und der Narkose.

 

Den größten Teil des Buches nimmt Teil III ein. Dieser beschreibt die jeweiligen Leitsymptome, die Diagnostik und die Therapiemöglichkeiten. Neben allgemeinen Infos werden Sofortmaßnamen und mögliche Ursachen beschrieben. Hat man die Symptome eingegrenzt und die richtige Krankheit diagnostiziert, findet man nützliche Tipps, wie man seine gefiederten Lieblinge bestmöglich therapieren kann. Vor allem in Teil III finden sich u.a. zahlreiche Diagramme und Fotos. Neben typischen Verhaltens störungen wie dem „Federrupfen“ oder dem „Dauerschreien“ werden hier eben auch brandgefährliche individuelle Erkrankungen wie „Aspergillose“ und sogar bestandsgefährdende Erkrankungen wie die „Papageienkrankheit / Psittakose“ behandelt.

 

Der vierte Teil des Buches befasst sich weiterführenden Untersuchungen wie dem Röntgen, dem Ultraschall oder der Blutuntersuchung. Diese Untersuchungen werden hier beschrieben, aber natürlich dann beim Tierarzt oder in der Tierklinik durchgeführt. Der fünfte und letzte Teil ist der Anhang. Neben den üblichen Verzeichnissen für Abbildungen und Literatur sowie dem Sachverzeichnis finden sich auch noch eine Adressenliste und ein Medikamentenverzeichnis.

 

 

Fazit:

Eines der besten und ausführlichsten Nachschlagewerke zur Erkennung und Behandlung von Krankheiten bei Papageien und Sittichen, welches neben dem Buch „Basisversorgung von Vogelpatienten“ von Veit Kostka und Marcellus Bürkle in jeder Papageienbibliothek stehen sollte und auch eine sehr gute Grundlage für Praktiker bietet.