Rezension

Baut nach grandiosem Beginn stark ab

Die Plotter - Un-Su Kim

Die Plotter
von Un-Su Kim

Bewertet mit 3 Sternen

Buchmeinung zu Un-Su Kim – Die Plotter

„Die Plotter“ ist ein Thriller von Un-Su Kim, der 2018 im Europa Verlag in der Übersetzung von Rainer Schmidt aus dem Englischen erschienen ist. Die koreanische Originalausgabe ist 2010 erschienen. 

Zum Autor:
Un-Su Kim, geboren 1972 in Busan, Korea, hat in seiner Heimat mehrere Literaturpreise gewonnen, darunter den renommierten Mumhakdongne Preis. Mit Die Plotter, seinem ersten Kriminalroman, ist ihm auf Anhieb ein Werk gelungen, das Zeichen setzt – nicht nur in Korea. 

Klappentext:
Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite Koreas. Denn Old Raccoon ist ein Plotter. Als Kopf der Organisation »Library of Dogs« hat er seit Jahrzehnten alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant. Doch als die Macht der Diktatur schwindet, gerät auch der Einfluss der Plotter ins Wanken – und eine neue Generation beginnt, ihr eigenes tödliches Netzwerk aufzuziehen. Als Raeseng vom Plan der Plotter bei der Ausführung eines Auftrags abweicht, geraten die Dinge außer Kontrolle – und Raeseng rückt selbst an die erste Stelle der Todesliste …

Meine Meinung:
Der Beginn des Buches war außerordentlich gut, aber leider konnte dieses Niveau nicht annäherungsweise gehalten werden. Dieser erste Abschnitt mit der Begegnung wissendes Opfer und Killer war faszinierend. Man spürte die koreanische Tradition, die bei beiden Figuren im Vordergrund stand. Für einen westlich geprägten Menschen passierte Unfassbares und für beide Figuren war es angemessen. Nach diesem Einsatz ließ die Spannung stark nach und Raeseng hatte Zeit nachzudenken. Er nutzte diese Zeit zu alleilei eher philisophischen Gedanken und Exkursen über die arbeitsteilige Praxis im Killergeschäft. Dann tauchten immer mehr westlich geprägte Motive auf, eine Liebesgeschichte mit Spionageelementen, die in einem Finale ala Hollywood endeten. Zwischendurch fand sich Gelegenheit sehr detailliert und grausam Auseinandersetzungen im Milieu zu beschreiben. Mir hat diese Mischung asiatisch und westlich geprägter Vorgehensweise nicht zugesagt, zumal der Spannungsbogen verloren ging und die neu aufgebaute Spannung eher Thrillercharakter hatte. So sehr mir die ersten Abschnitte gefallen haben, so sehr war ich vom Rest enttäuscht. 

Fazit:
Nach grandiosem Beginn wird das Buch zunehmend schwächer und das Ende passte eher zu einem 08/15 Hollywoodthriller. Insgesamt bewerte ich dieses Buch mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Eine Leseempfehlung kann ich nur für den Beginn aussprechen.