Rezension

Bayerisch, humorvoll und unterhaltsam

Der halbe Russ - Isolde Peter

Der halbe Russ
von Isolde Peter

Bewertet mit 4 Sternen

Daisy Dollinger sitzt im Vorzimmer von Staatsanwältin Dr. Liane von Papenburg von der Münchener Mordkommission. Dadurch kommt sie mit vielen Verbrechen in Kontakt, so auch mit dem Fall Oleg Wodka. Der russische Straßenmusiker wurde vor dem Hofbräuhaus ermordet aufgefunden, die Ermittlungen kommen nicht voran. Da Daisy  Akkordeon spielen kann, wird sie von Kollege Sepp Leutner Undercover kurz in der Münchener Straßenmusikerszene eingesetzt. Erstaunlicherweise führen die Spuren zu Daisys Heimatort Dachselkofen im Bayerischen Wald und zum „großen Blochner“, ihrem Vater, dem pensionierten Kriminalhauptkommissar.

 „Der halbe Russ“ ist der Auftakt einer neuen Serie um die Ermittlerin Daisy Dollinger, geborene Blochner.  Das Buch ist in der Ich-Form aus Sicht der Protagonistin geschrieben. Man  erfährt viele private Dinge über sie selbst, ihre Kollegen, ihren texanischen Ehemann, ihre Familie und ihre Freunde. Alle handelnden Personen sind gut und individuell charakterisiert. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die Autorin so viele Klischees wie möglich verarbeiten wollte. Dadurch wurde der Humor zwar verstärkt, kam mir aber insgesamt etwas zu viel des Guten vor. Sehr liebenswert ist Dackel Wastl, bei dem sich Daisy nicht sicher ist, ob es nun ein Männlein oder ein Weiblein ist. Daisy ist ein eher wankelmütiger Charakter, so ganz sicher bin ich mir noch nicht, ob ich sie mag. Der Krimi selbst läuft eigentlich nebenher und kam mir ein wenig unausgegoren vor.

Isolde Peter hat einen angenehmen Schreibstil, so dass sich das Buch leicht und flüssig lesen lässt. Das Cover ist  passend auf die Handlung abgestimmt und gefällt mir sehr gut.

Alles in allem habe ich mich durch diese humorvolle und witzige Krimikomödie mit sehr viel bayerischem Lokalkolorit trotz meiner Kritikpunkte gut unterhalten gefühlt.