Rezension

Bayerische Todesfälle

Winterkartoffelknödel - Rita Falk

Winterkartoffelknödel
von Rita Falk

In Niederkaltenkirchen kommt es zu mehreren bizarren Todesfällen in der Familie Neuhofer. Provinzpolizist Franz Eberhofer findet dies einer näheren Betrachtung wert und beginnt nachzuforschen, da die Tankstellenfirma OTM hat für das Grundstück der Neuhofers 500.000 € gezahlt, aber Hans Neuhofer gerade einmal 50.000 € von der Firma Immo-Novum erhalten hat. Während Eberhofers Vorgesetzter Moratschek jeweils von einem Unfall ausgeht, führen die Ermittlungen Eberhofer und seinen alten Spezi Rudi Birkenberger nach Mallorca wohin Immo-Novum ihr Büro verlegt hat.

Mercedes Duchamp-Sonnleitner, die eigentlich Alexandra Kleindienst heißt und neu nach Niederkaltenkirchen gezogen ist, verdreht den Männern des Dorfes den Kopf. Es stellt sich heraus, dass Mercedes und mit dem Architekten, der die Sanierung ihres Hauses leiten sollte und eigentlich ein Bofrost-Fahrer ist, zu Immo-Novum gehört.

Auf der Insel angekommen erzwingt Eberhofer, nach hitzigem Liebesspiel mit Mercedes/Alexandra, von Klaus Mendel, dem Bofrost-Verkäufer, ein umfassendes Geständnis und bringt das mörderische Pärchen hinter Gittern.

Der Krimi lebt vom Kolorit des bayerischen Hinterlandes. Die Stereotypen des Dorfes sind überlebensgroß gezeichnet und parodieren sich einmalig. Die Oma von Franz Eberhofer ist ein komisches Artefakt, das ständig auf der Suche nach Sonderangeboten ihre beiden Männer mit Landesspezialitäten bekocht (Glossar und Rezepte anbei). Der Papa, der seine Beatles LPs mit höchster Lautstärke spielt, ein Unikum. Der Polizist, der seinen Gefühlen freien Raum lässt und immer wieder auf falsche Wege gerät, ein Stehaufmanderl.

Rita Falk spielt auch mit der Sprache. Sie führt einen hochdeutschen bayerischen Dialekt ein, der anfänglich etwas Gewöhnung bedarf, aber letztlich das Buch perfekt macht. Bitte lesen und lachen!