Rezension

Bayrisches Urgestein mischt Sizilien auf

Tante Poldi und die sizilianischen Löwen
von Mario Giordano

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt: Tante Poldi, ein bayrisches Urgestein, verschlägt es auf ihren alten Tage in einem Anflug von Schwermut und Einsamkeit zur Verwandschaft ihres verstorbenen Mannes ins sonnige Sizilien. Ihre Schwägerinnen starten das Projekt Lebenslust. Eines Tages wird ihr Gärtner, der junge Valentino ermordet. Tante Poldi ermittelt auf eigene Faust und erhält Unterstützung von dem attraktiven Kommissar Montana. Und auf einmal ist Sizilien gar nicht mehr so langweilig...

"Tante Poldi und die sizilianischen Löwen" ist ein humorvoller Krimi des Autors Mario Giordano. Die Geschichte wird aus der Sicht des Erzählers, dem Neffen von Tante Poldi, erzählt, der Schriftsteller ist. Der Dialog zwischen ihm und Poldi ist eine interessante Erzählweise und hat mir sehr gut gefallen. An den Schreibstil musste ich mich erst bisschen gewöhnen. Die teilweise abgeschnittenen Sätze, die teils saloppe Ausdrucksweise und längere Ausschweifungen haben mich anfangs etwas irritiert, aber es las sich immer besser und dann fand ich es auf einmal richtig gut. Was man meiner Meinung nach hätte weglassen können, sind die kurzen Zusammenfassungen am Anfang jeden Kapitels. Diej habe ich auch einfach nachher nicht mehr gelesen, aber das ist Geschackssache. 
Der Hauptcharakter Tante Poldi ist eine herrlisch erfrischende Protagonistin. Sie ist resolut und der Leser sollte auch keine Angst vor dem bayrischen Dialekt haben und ihn auch einigermaßen verstehen, denn Übersetzungen ins hochdeutsche gibt es keine. 
Gut gefallen hat mir auch der Einblick in die sizilianische Lebensweise.
Wer einen hurmorvollen Kriminalroman mit einer starken Persönlichkeit in der Hauptrolle sucht, trifft hier sicher ins Schwarze. Ich freue mich schon auf einen zweiten Fall, in dem Poldi wieder ermitteln kann!