Rezension

Beängstigendes, mögliches reales Szenario

Dry - Neal Shusterman, Jarrod Shusterman

Dry
von Neal Shusterman Jarrod Shusterman

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon):

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es soweit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.

 

 

Inhalt:

In Kalifornien herrscht eine Wasserknappheit. Es wurden neue Gesetze geschaffen um die Menschen zum Wassersparen zu bewegen, wie z. B. keine Pools mehr zu befüllen oder den Rasen zu wässern. Eines Tages möchte Alyssa den Wasserhahn aufdrehen, doch das Becken bleibt trocken. In den Nachrichten wird berichtet, dass dieser Zustand in ganz Kalifornien der Fall ist und die Menschen Ruhe bewahren sollen. Nach dieser Nachricht zieht es die Menschen und auch Alyssas Familie zu den Supermärkten um sich Wasservorräte zuzulegen, die jedoch nach kürzester Zeit schon vollkommen leergekauft wurden. Als Alyssas Eltern zum Strand aufbrechen um dort von den Entsalzungsmaschinen Wasser zu besorgen und am nächsten Tag noch nicht zurück sind, machen sich Alyssa, ihr kleiner Bruder Garett und der junge Nachbarssohn Kelton auf, um nach diesen zu suchen. Als sie dort ankommen bietet sich ihnen ein erschreckendes Bild und sie begeben sich auf eine lange, anstrengende Reise. Auf dieser Reise müssen sie einige Rückschläge hinnehmen und um ihr Überleben kämpfen.

 

 

Meine Meinung:

Das ist mein erstes Buch von Neal Shusterman, über den ich schon viel Gutes gelesen und gehört habe. Ich kann sagen, dass dies definitiv nicht mein letztes Buch von ihm gewesen sein wird. Die Autoren beschreiben hier ein Szenario, dass gar nicht so weit hergeholt ist. Durch die Klimaerwärmung sinkt der Wasserspiegel immer mehr und ich kann mir vorstellen, dass durch immer längerwährende und heißere Dürreperioden ein solches Szenario bestimmt einmal eintreten könnte.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von verschiedenen Protagonisten erzählt. Alyssa und Garett sind Geschwister und werden während des „Tap Outs“ von ihren Eltern getrennt, deren Schicksal bis zum Ende ungewiss bleibt. Alyssa ist ein sportlicher, beliebter Teenager die gerne alles unter Kontrolle behält. Ihr jünger Bruder Garett hat auch einiges im Kopf und erkennt in Notlagen Dinge, die andere nicht sehen.

Dann gibt es noch den Nachbarssohn Kelton, der von allen für einen kleinen „Psycho“ gehalten wird, da er anders ist als andere Teenager in seinem Alter. Außerdem ist er in Alyssa verliebt. Seine Familie trifft schon seit geraumer Zeit Vorkehrung für die anstehende Apokalypse.

Weiterhin gibt es noch Jaqui und Henry. Jaqui ist 19 Jahre und besonders tough und auch etwas rücksichtslos. Henry bleibt die ganze Geschichte über ein gewisses Rätsel, er hat gute Ideen und versteht es, dass die Leute ihm ihr Vertrauen schenken.

Mir hat es gut gefallen, dass die ganze Handlung aus der Sicht von Jugendlichen geschildert wurde. Jeder einzelne der Protagonisten hatte seinen Moment in der Geschichte und ich habe von Anfang an mit ihnen mitgefiebert. Jeder Einzelne hat seine Entwicklung durchgemacht und ich konnte diese Entwicklungen auch sehr gut nachvollziehen. Diese waren sowohl positiv als auch negativ. Es war auch erschreckend zu lesen, was der Durst mit den Menschen gemacht hat. Diese „Wasserzombies“, wie es im Buch hieß, konnte ich mir richtig gut vorstellen. Hier sieht man, dass der Mensch nicht zivilisiert bleiben kann, wenn es um das nackte Überleben geht.

Die Handlung war von Anfang an spannend. Die Jugendlichen auf ihrer Reise und der Suche nach Wasser zu begleiten war nervenaufreibend und jeder Rückschlag hat mich wirklich mit ihnen mitfühlen lassen. Das Autorenduo hat es regelrecht geschafft, mir beim Lesen das Gefühl zu geben, als wäre meine Kehle ausgetrocknet.

Lediglich das Ende hat mich etwas enttäuscht, weshalb ich keine keine 5-Sterne-Bewertung geben kann. Für meinen Geschmack gab es hier zu viel „Happy End“, was mir etwas unrealistisch vorkam. Den ein oder anderen Rückschlag hätte dem Ende meiner Ansicht nach gut getan.

 

 

Fazit:

Eine spannende Geschichte, die ein erschreckend, reales Szenario aufzeigt. Das Buch hat mich zum Nachdenken angeregt und mich daran erinnert, in was für einem Luxus wir hier leben und wie wenig wir das doch schätzen bzw. wie alltäglich Wasser für uns ist. Ein Buch das mir noch einige Zeit im Kopf bleiben wird und das ich jedem empfehlen würde, auch wenn mir persönlich das Ende nicht so gut gefallen hat.